Bereits mehrmals konnte gezeigt werden, dass frühzeitige, zielgerichtete, hämodynamisch orientierte Therapie (early goal-directed therapy) nicht nur in der schweren Sepsis und dem septischen Schock, sondern auch bei anderen Schockformen die Mortalität signifikant senken kann (Rivers E; N Engl J Med 2001; 345:1368; Kern JW; Crit Care Med 2002; 30:2699).
Das ARDS ist ein klinisches Syndrom, charakterisiert durch entzündliches Ödem des Lungengewebes, schwere Hypoxie, steife Lungen und Epithelläsionen (Gattinoni, NEJM 2006; 354:1775).
Vielfach hört man unter Intensivisten die Meinung, dass man einen Beatmungspatienten möglichst "trocken fahren" muss, um die Beatmung zu erleichtern bzw. die Prognose zu verbessern und man dabei auch die Ausbildung eines akuten Nierenversagens (ANV; modern bzw. modisch oft als "AKI = acute kidney injury" benannt) in Kauf nehmen kann.
Obwohl man die nicht-invasive Beatmung in Europa mit einem Prozent aller Beatmungen nicht gerade als Standardbeatmungsverfahren bezeichnen kann, erkennen doch immer mehr Intensivstationen die Vorteile dieser Art der Beatmung.
In dieser Arbeit wurden bei 179 Patienten in der frühen Phase des ARDS (etwa 10 Stunden nach ARDS-Entstehung) prospektiv 61 unterschiedliche Parameter auf ihre prognostische Kompetenz untersucht und drei Faktoren mittels einer MANOVA identifiziert, die in der Lage waren, das Überleben dieser Patienten unabhängig vorherzusagen - den SAPS II Score, die quasistatische Compliance und die pulmonale Totraumfraktion.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden wesentliche Erkenntnisse über die Mechanismen der Lungenschädigung gewonnen, die die Beatmungstherapie von Patienten mit Adult-Respiratory-Distress-Syndrome (ARDS) grundlegend verändert haben.
Rhodes et al. ergänzen die Debatte um Risiko und Nutzen des Pulmonaliskatheters bei Intensivpatienten erstmals mit Daten einer prospektiven, randomisierten Studie.
In dieser Folgestudie des ARDS-Network wird der Einfluss des Einsatzes des Pulmonaliskatheters (PAC) auf das Outcome von ARDS-Patienten untersucht. Die Studie ist eine Teilanalyse der Studie, in der gleichzeitig unterschiedliche Flüssigkeitsregimes (Flüssigkeitsrestriktion versus liberale Flüssigkeitsverabreichung) auf den Verlauf des ARDS untersucht wurden (siehe auch IntensivNews 4/06 bzw. Wiedemann HP; N Engl J Med 2006; 354; 2564).
Die pulmonalarterielle Hypertonie mit konsekutiver rechtsventrikulärer Dysfunktion ist beim Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS) des Erwachsenen mit einer schlechten Prognose assoziiert.
Ein 56-jähriger Mann hatte mit 60% Salpetersäure einen kupfernen Kronleuchter geputzt. Nach Ende der Reinigungsarbeiten klagte der Mann über Atemnot.
Das ALI & ARDS sind charakterisiert durch ein eiweißreiches interstitielles und alveoläres Ödem als Folge der erhöhten Permeabilität der alveolo-kapillären Membran.
Die akute Pulmonalembolie wird häufig nicht diagnostiziert und daher nicht behandelt. Die Letalitätsrate der unbehandelten Pulmonalembolie wird mit bis zu 46% angegeben.
Der Begriff akutes Lungenversagen ("acute respiratory distress syndrome", ARDS) wurde 1967 von Ashbaugh und Mitarbeitern geprägt. Trotz verschiedener Ursachen zeigten die Patienten ein relativ uniformes Bild, das die akute pathophysiologische Antwort der Lunge auf unterschiedlichste Reize widerspiegelt (Ashbaugh DG, Lancet 1967; 2:319).
Der Herzkreislaufstillstand stellt durch sein oft unerwartetes und plötzliches Auftreten eine große Herausforderung für die involvierten Personen, ob Laien oder Fachkräfte, dar.
Obwohl die künstliche Beatmung seit Jahren zum Standard der intensivmedizinischen Therapie zählt und in diesem Zeitraum viele Verbesserungen erfahren hat, darf das davon ausgehende Gefahrenpotential für den Patienten nicht unterschätzt werden.
In dieser vorliegenden Arbeit wurden die Auswirkungen einer definierten Antibiotika-Diskontinuationspolitik bei Respirator-assoziierter Pneumonie (VAP) untersucht.
Regelmäßige routinemäßige mikrobiologische Untersuchungen des Atemwegsmaterials bei beatmeten Patienten werden seit langem kontrovers diskutiert. Die Befürworter eines sogenannten "mikrobiologischen Monitorings" versprechen sich eine bessere Steuerung der Therapie, wenn im Verlauf des Intensivaufenthaltes tatsächlich eine beatmungsassoziierte Pneumonie zu beobachten ist.
In dieser prospektiven, kontrollierten Studie an 549 Patienten mit akutem Lungenversagen wurde gezeigt, dass bei Applikation eines niedrigen Tidalvolumens von 6 ml/kg ein höheres PEEP-Niveau von etwa 13 cm H2O gegenüber 8 cm H2O zu keiner Verbesserung der Überlebensrate führt.
Die Surfactant-Applikation ist seit Jahren beim infant respiratory distress syndrome als kausale Therapie etabliert, sie verbessert die Oxygenierung und das Überleben.
Seit den Siebzigerjahren zeigen klinische und experimentelle Studien negative Auswirkungen eines erhöhten intraabdominellen Druckes (IAP) auf das kardiovaskuläre und das respiratorische System, sowie auf jedes Organ innerhalb aber auch außerhalb der Bauchhöhle hin.
Gattinoni et al. beobachteten in einer rezenten Multicenter-Studie (NEJM 2001; 345:568) bei Patienten mit akutem Lungenversagen trotz eindeutiger Besserung des Gasaustausches durch Bauchlagerung keinen günstigen Einfluss auf das Outcome.
Die invasive künstliche Beatmung ist ein integrativer Bestandteil der modernen Intensivmedizin. Da aber sowohl eine zu frühe als auch eine verzögerte Extubation die Patienten belastet, das Infektionsrisiko erhöht und die Liegedauer verlängert, sollte die künstliche Beatmung prinzipiell nur solange als unbedingt erforderlich durchgeführt werden.
In der modernen Intensivmedizin stößt man immer öfter an die Grenzen des Machbaren. Gerade die Beatmung des Intensivpatienten erfordert sehr oft ein aggressives Regime.
COPD ist global eine der führenden Ursachen für Morbidität und Mortalität. Schwere Exazerbationen der COPD verursachen im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung (FEV1 < 30%) infolge pathologischer Atemmechanik und Pumpversagen der Atemmuskulatur ein akutes hyperkapnisches respiratorisches Versagen.
Ein 19-jähriger Mann bemerkt während seines Militärdienstes eine zunehmende Schwellung beider Unterschenkel. Nach 2 Wochen tritt zusätzlich Ruhedyspnoe auf. In einem regionalen Krankenhaus wird neben einer schweren Anämie (Hb=5.9) eine deutliche Proteinurie (500 mg/l) festgestellt.
Die adäquate hämodynamische Überwachung schwerkranker Patienten stellt in der Intensivmedizin nach wie vor eine besondere Herausforderung dar. Der Pulmonalarterienkatheter (PAK) wird seit über 30 Jahren zu Recht als Goldstandard im hämodynamischen Monitoring bezeichnet.
Der alveoläre Sauerstoff-Partialdruck und CO2-Partialdruck und damit auch die Ziel- und Korrekturparameter der mechanischen Beatmung (der arterielle PO2 und PCO2) hängen von der Minutenventilation ab.
Die Prognose von Patienten nach Knochenmarktransplantation, die maschinell beatmet werden müssen, ist extrem schlecht. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Ventilator-assoziierte Pneumonie.
In der Behandlung des respiratorischen Versagens in Rahmen einer exazerbierten COPD wurde durch zahlreiche, z. T. randomisierte kontrollierte Studien in den letzten 10 Jahren (Brochard et al. N Engl J Med 1995; 833:817; Bott J et al. Lancet 1993; 341:1555) die Evidenz einer Überlegenheit nicht-invasiver Beatmung (NIPPV) gegenüber der Standardtherapie erbracht.
In einer jüngst publizierten Übersichtsarbeit beschäftigten sich Vincent JL et al. (Crit Care Med 2003) mit Änderungen in der Epidemiologie und Prognose von Intensivpatienten mit akutem Lungenversagen (ALI/ARDS).
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