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Schweres toxisches Lungenödem nach Inhalationstrauma mit Nitrosegasen


Ein 56-jähriger Mann hatte mit 60% Salpetersäure einen kupfernen Kronleuchter geputzt. Nach Ende der Reinigungsarbeiten klagte der Mann über Atemnot. Da er selbst Arzt war, verabreichte er sich 60 mg Methylprednisolon i.m. und suchte unsere Abteilung auf. Bei Aufnahme war der Patient dyspnoisch, hatte einen expiratorischen Stridor, eine periphere Zyanose und feuchte Rasselgeräusche über der Lunge. Das Lungenröntgen zeigte bereits ein ausgedehntes Lungenödem. Das Labor war bis auf eine Leukozytose unauffällig. Die Therapie wurde mit Aminophyllin, Terbutalin, Piritramid, Prednisolon und Budesonid begonnen. Sauerstoffgabe über Maske von 15 l/min. Zwei Stunden später: zusehend Verschlechterung der respiratorischen Situation (PaCO2 27 cm H2O PaO2 56 cm H2O), Intubation und mechanische Beatmung (druckkontrolliert; PEEP 10 cm H2O; AF 17/min). Später wurde ein inverses Beatmungsmuster (2:1) notwendig. Es wurde mit der Gabe von Katecholaminen begonnen (Dopamin 2.1 µg/kg/min, Dobutamin 5.2 µg/kg/min, Adrenalin 1.1 µg/kg/min).

Die anhaltend schlechte respiratorischen Situation (pH 7.03, PaCO2 79 cm H2O, PaO2 50 cm H2O) machte eine extrakorporale Membran Oxygenierung (ECMO) notwendig (Medtronic(TM) Portable Bypass System, Austria). Damit gelang eine zeitlich begrenzte Verbesserung der Oxygenierung und eine anhaltende CO2-Elimination. Im Rahmen einer Bronchoskopie erfolgte die Gabe von Surfactant in einer Dosis von 50 mg/kg Körpergewicht. Bei der Bronchoskopie am folgenden Tag neuerliche Gabe von Surfactant und damit Verbesserung des Lungenröntgens und der respiratorischen Sitaution (pH 7.36, PaCO2 27 cm H2O, PaO2 114 cm H2O).

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Tags: intensiv-news pneumologie beatmung lungenödem toxikologie 

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