Ein Querschnitt randomisierter Studien zur gastrointestinalen Endoskopie der letzten Monate:
Abseits des „klassischen“ endoskopischen Notfalls der akuten gastrointestinalen Blutung, bei denen die wichtigsten Behandlungsalgorithmen und endoskopischen Zeitfenster allgemein sehr gut bekannt sind, gibt es eine Reihe „nicht-blutender“ endoskopischer Notfälle, die es zu beachten gilt.
Ich habe den Zeitraum 1. Mai bis 14. August 2024 nach randomisierten Studien zum Thema „gastrointestinale Endoskopie“ in Pubmed durchsucht und eine subjektive Auswahl getroffen, die ich nachfolgend vorstellen möchte:
Die Ösophagusvarizenblutung ist eine schwerwiegende Komplikation als Folge einer klinisch signifikanten portalen Hypertension mit einer Gesamtmortalität von 15-20% innerhalb eines Jahres [1,2] und unbehandelt einem Reblutungsrisiko von 60% [3].
Gibt man in Pubmed „gastrointestinal endoscopy” ein und grenzt aufs letzte Jahr ein, bekommt man ca. 5.000 Treffer, engt man auf „randomized“ ein, bleiben noch immer 200 übrig. Dabei sind aber Guidelines und Metaanalysen, Reviews und Fallkontroll- wie Kohortenstudien draußen.
Protonenpumpenhemmer (PPI) gehören zu den am häufigsten eingenommenen Medikamenten und werden insbesondere im Intensivbereich regelmäßig zur Prophylaxe von Stressulkus und oberer gastrointestinaler Blutung verordnet.
Die manuelle Kompression des Darms bei einer Koloskopie ist eine Kunst für sich. Jede Pflegeperson, die in einer Endoskopieabteilung zu arbeiten beginnt, hat großen Respekt vor diesem Handwerk. Doch worauf genau muss man dabei achten, was sind die wichtigsten Handgriffe und welche Hilfsmittel stehen uns zur Verfügung?
Ich habe die Literatur der letzten Monate mittels Medline nach randomisierten Studien aus der Endoskopie durchsucht und mir interessant erscheinende Artikel ausgewählt.
Was mit unserem Planeten geschieht, betrifft uns alle und wir können auch alle einen kleinen Teil dazu beitragen, ihn zu schützen. Es gab bisher noch keine prospektiven Studien, die sich mit der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emission in der Endoskopie auseinandersetzten.
In Fortsetzung meines Beitrags in GHN 3/23 bringe ich hier Neuerungen aus der gastrointestinalen Endoskopie, diesmal mit dem Schwerpunkt Darm:
Bürsten der Endoskopkanäle ist ein ausschlaggebender Faktor, um ein Endoskop hygienisch einwandfrei aufzubereiten und Endoskopie-assoziierte Infektionen zu vermeiden, darüber sind wir uns in Europa seit vielen Jahren einig.
Können wir zwei Biopsate auf einmal in eine Zangenbranche füllen, ohne dabei einen Qualitätsverlust der Gewebeproben befürchten zu müssen? Mit diesem Thema setzte sich die britische Studiengruppe um H. Muhammad auseinander.
Lange Jahre war es bei der Coloskopie (Un-)Sitte, kleine Polypen ungeachtet der Histologie und Lokalisation mit der Zange abzutragen (so genannte „Zangenpolypektomie“). Die Zange fiel aufgrund der relativ hohen Rate an inkompletten Resektionen und damit Rezidiven in Ungnade.
Nach dem Kauf und Umbau des ehemaligen Sanatoriums Hacking durch die Schwestern Salvatorianerinnen wurde das St. Josef Krankenhaus im 13. Wiener Gemeindebezirk am 17. September 1930 durch den damaligen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas feierlich eröffnet.
Endoskopie ist in der Diagnose und der Therapie von vielen GI-Erkrankungen nicht wegzudenken, es kann jedoch bei allen endoskopischen Eingriffen, vor allem bei größeren Interventionen, zu unerwünschten Ereignissen (UE) und Schaden an Patient*innen kommen.
Bei einem 32-jährigen Patienten wurde wegen einer ausgeprägten mikrozytären hypochromen Anämie und Dys- bzw. Odynophagie gastroskopiert.
Viele von uns sind zurückhaltend mit einer frühen Endoskopie, wenn Patienten mit akutem Koronarsyndrom und entsprechender Blutverdünnung im Gastrointestinaltrakt bluten. Das scheint falsch zu sein, diese Patienten profitieren von einer raschen, frühen Endoskopie im Vergleich zur PPI-Therapie hinsichtlich Blutungskontrolle, Bedarf an Blutkonserven, weniger Stent-Thrombosen und Rezidivblutungen, aber ohne signifikanten Einfluss auf Mortalität und Major-Komplikationen.
Endoskopische Interventionen sind im Allgemeinen mit geringen gesundheitlichen Risiken verbunden und Todesfälle auf Grund von endoskopischen Untersuchungen sind selten. Die Autoren Eric Swei et al. durchsuchten Endoskopie-Daten aus zwei akademischen Krankenhäusern in Denver und Colorado nach Todesfällen in Zusammenhang mit endoskopischen Eingriffen, um Inzidenz und Ursachen zu evaluieren.
Endoskopie führt in wenigen Fällen zu Infektionen. Diese Infektionen können durch verkeimte Endoskope oder Zubehör entstehen oder es werden Keime aus dem Intestinum ins Gewebe, in Gänge oder in Zysten verschleppt.
Die Cold Snare Polypektomie bzw. Mukosaresektion sind derzeit die Methoden der Wahl für die flachen, serratierten Polypen kleiner als 10 mm (Polypektomie) bzw. größer als 10 mm (Mukosaresektion).
Das Colonkarzinom ist in Österreich einer der drei häufigsten malignen Tumore, sodass die Vorsorgecoloskopie eine mittlerweile gut etablierte Methode zur Detektion und Resektion von benignen Polypen und damit den Vorstufen zum Karzinom darstellt.
Eine Entgegnung: Seit gut 25 Jahren predige ich in meiner Umgebung, CA19-9 nicht als Vorsorge- bzw. Früherkennungswerkzeug zu verwenden. Anhand dieser Arbeit muss ich zugeben, dass ich mich geirrt habe.
Die Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am UniversitätsSpital Zürich (USZ) (Klinikdirektion Prof. Dr. med. Dr. phil. Gerhard Rogler) wird an zwei Standorten betrieben und ist in fünf Unterbereiche gegliedert.
Derzeit dominieren Propofol mono im Krankenhaus, und Midazolam/Dormicum® +/- Propofol in der Niederlassung. Lachgas hat sich bei uns nie durchgesetzt.
Auf den ersten Blick liest sich der Titel dieser Studie der Wuhan (ja, dort!) University wie eine jener zahlreichen Lobeshymnen auf ein neues Machine Learning/Deep Learning/Artificial Intelligence (AI) System, um noch mehr kleine, meist irrelevante Polypen zu entdecken.
Die angesehene Dutch Pancreatitis Study Group hat sich der Frage angenommen, ob alle Patienten mit biliärer Pankreatitis und vermutlich schwerem Verlauf notfallmäßig papillotomiert werden sollen.
Diese Studie stellt ein bei uns seit 30 Jahren geübtes Vorgehen in Frage: Patienten mit obstruktiver chronischer Pankreatitis werden an den meisten österreichischen Pankreaszentren bislang in einem Step-up-Modus mit Analgetika
Es ist ein Vergnügen, diese Studie der Chinese University of Hong Kong zu lesen, ein Lehrstück in präzisem Studiendesign und ganzheitlicher Sicht eines klinisch wichtigen Themas.
In einer multizentrischen, prospektiven, aber unkontrollierten Studie stellen uns japanische KollegInnen ein neues Konzept zur Behandlung früher gastrointestinaler Karzinome vor: Die Kombination des besten Lokaltherapieverfahrens mit adjuvanter Radiochemotherapie, um die kurativ verantwortbaren Grenzen der Lokaltherapie weiter hinauszurücken.
Darauf zu achten, dass der richtige Patient, die richtige Patientin zur richtigen Untersuchung am Tisch liegt, ist im Endoskopie-Alltag selbstverständlich geworden. In operativen Bereichen sind schon lange grundlegende Elemente des Risikomanagements als Checklisten für „SIGN IN“, „TEAM TIME OUT“ und „SIGN OUT“ eingeführt.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
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