Das ARDS ist ein klinisches Syndrom, charakterisiert durch entzündliches Ödem des Lungengewebes, schwere Hypoxie, steife Lungen und Epithelläsionen (Gattinoni, NEJM 2006; 354:1775).
Vielfach hört man unter Intensivisten die Meinung, dass man einen Beatmungspatienten möglichst "trocken fahren" muss, um die Beatmung zu erleichtern bzw. die Prognose zu verbessern und man dabei auch die Ausbildung eines akuten Nierenversagens (ANV; modern bzw. modisch oft als "AKI = acute kidney injury" benannt) in Kauf nehmen kann.
Obwohl man die nicht-invasive Beatmung in Europa mit einem Prozent aller Beatmungen nicht gerade als Standardbeatmungsverfahren bezeichnen kann, erkennen doch immer mehr Intensivstationen die Vorteile dieser Art der Beatmung.
In dieser Arbeit wurden bei 179 Patienten in der frühen Phase des ARDS (etwa 10 Stunden nach ARDS-Entstehung) prospektiv 61 unterschiedliche Parameter auf ihre prognostische Kompetenz untersucht und drei Faktoren mittels einer MANOVA identifiziert, die in der Lage waren, das Überleben dieser Patienten unabhängig vorherzusagen - den SAPS II Score, die quasistatische Compliance und die pulmonale Totraumfraktion.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden wesentliche Erkenntnisse über die Mechanismen der Lungenschädigung gewonnen, die die Beatmungstherapie von Patienten mit Adult-Respiratory-Distress-Syndrome (ARDS) grundlegend verändert haben.
Ein 56-jähriger Mann hatte mit 60% Salpetersäure einen kupfernen Kronleuchter geputzt. Nach Ende der Reinigungsarbeiten klagte der Mann über Atemnot.
Obwohl die künstliche Beatmung seit Jahren zum Standard der intensivmedizinischen Therapie zählt und in diesem Zeitraum viele Verbesserungen erfahren hat, darf das davon ausgehende Gefahrenpotential für den Patienten nicht unterschätzt werden.
In dieser vorliegenden Arbeit wurden die Auswirkungen einer definierten Antibiotika-Diskontinuationspolitik bei Respirator-assoziierter Pneumonie (VAP) untersucht.
In dieser prospektiven, kontrollierten Studie an 549 Patienten mit akutem Lungenversagen wurde gezeigt, dass bei Applikation eines niedrigen Tidalvolumens von 6 ml/kg ein höheres PEEP-Niveau von etwa 13 cm H2O gegenüber 8 cm H2O zu keiner Verbesserung der Überlebensrate führt.
Gattinoni et al. beobachteten in einer rezenten Multicenter-Studie (NEJM 2001; 345:568) bei Patienten mit akutem Lungenversagen trotz eindeutiger Besserung des Gasaustausches durch Bauchlagerung keinen günstigen Einfluss auf das Outcome.
Die invasive künstliche Beatmung ist ein integrativer Bestandteil der modernen Intensivmedizin. Da aber sowohl eine zu frühe als auch eine verzögerte Extubation die Patienten belastet, das Infektionsrisiko erhöht und die Liegedauer verlängert, sollte die künstliche Beatmung prinzipiell nur solange als unbedingt erforderlich durchgeführt werden.
COPD ist global eine der führenden Ursachen für Morbidität und Mortalität. Schwere Exazerbationen der COPD verursachen im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung (FEV1 < 30%) infolge pathologischer Atemmechanik und Pumpversagen der Atemmuskulatur ein akutes hyperkapnisches respiratorisches Versagen.
Der alveoläre Sauerstoff-Partialdruck und CO2-Partialdruck und damit auch die Ziel- und Korrekturparameter der mechanischen Beatmung (der arterielle PO2 und PCO2) hängen von der Minutenventilation ab.
Die Prognose von Patienten nach Knochenmarktransplantation, die maschinell beatmet werden müssen, ist extrem schlecht. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Ventilator-assoziierte Pneumonie.
In der Behandlung des respiratorischen Versagens in Rahmen einer exazerbierten COPD wurde durch zahlreiche, z. T. randomisierte kontrollierte Studien in den letzten 10 Jahren (Brochard et al. N Engl J Med 1995; 833:817; Bott J et al. Lancet 1993; 341:1555) die Evidenz einer Überlegenheit nicht-invasiver Beatmung (NIPPV) gegenüber der Standardtherapie erbracht.
Eine der vielen pflegerischen Aufgaben unserer pneumologischen Intensivstation ist die Mobilisation beatmeter Patienten, zum einen als ein Bestandteil des Weanings, zum anderen als Vorbereitung beatmeter Patienten zur Lungentransplantation.
Die Ventilator-assoziierte Pneumonie (VAP) tritt bei Patienten mit akutem respiratorischem Versagen unter maschineller Beatmung auf, wobei zum Zeitpunkt der Intubation noch kein Hinweis auf eine Pneumonie vorgelegen hat.
Seit der Einführung der Überdruckbeatmung zur Behandlung des akuten Lungenversagens in der Intensivstation fand die empirische Anwendung eines positiven end-exspiratorischen Atemwegsdruckes (positive end-expiratory pressure, PEEP) ihren Eingang in die Therapie.
Entsprechend den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert-Koch-Institut werden Beatmungsschläuche in den meisten Kliniken alle 7 Tage gewechselt, sofern sie auf der Intensivstation zur Beatmung bei ein und demselben Patienten verwendet werden.
Das primäre Ziel der Atemphysiotherapie beim extubierten Patienten ist es, zusammen mit dem Patienten eine Strategie zu entwickeln, um ihn vor einer Reintubation zu bewahren.
Etwa 10% der beatmeten Intensivpatienten erhalten eine Tracheotomie, für die chirurgische und perkutane Verfahren zur Verfügung stehen. Seit der Einführung einer perkutanen Technik zur Anlage einer Tracheotomie durch Ciagli 1985 hat dieses Verfahren eine weite Verbreitung gefunden und wird international gesehen in vielen Intensivstationen als Alternative zur herkömmlichen chirurgischen Tracheotomie eingesetzt.
Die Sepsis ist eine der häufigsten Ursachen der respiratorischen Insuffizienz (RI) bei Intensivpatienten. Da gerade septische, beatmungspflichtige Patienten häufig ein akutes Lungenversagen (ALI/ARDS) entwickeln, ist es von entscheidender Bedeutung, dass bei diesen Patienten eine optimale Beatmungstherapie durchgeführt wird.
Unter nicht-invasiver Beatmung (NIV) versteht man die Atemunterstützung oder Beatmung unter Vermeidung eines endotrachealen Tubus. Die NIV, die über speziell dafür konzipierte Nasenprongs appliziert wird, kann bei Kindern mit akuter respiratorischer Insuffizienz die Notwendigkeit der Intubation verhindern und die Krankenhausaufenthaltsdauer verkürzen.
Das Konzept der lungenprotektiven Beatmung basierend auf der Limitierung des inspiratorischen Plateaudrucks auf ≤ 30 cm H2O und des Tidalvolumens auf 6 ml/kg bezogen auf Idealgewicht
Eines kann man festhalten: Hätten Sie vor fünf Jahren einen Kommentar zum Thema Sedierung gelesen, wäre die Überschrift eine andere gewesen.
Mechanische Beatmung kann zu einer Vielzahl von unerwünschten Nebenwirkungen führen, die bislang aber in der Regel nur unvollständig erfasst werden.
Weaningprotokolle sind der Versuch, durch Algorithmen die Entwöhnung von der maschinellen Beatmung zu standardisieren. Sie basieren auf der Durchführung geeigneter Tests zur Erfassung der Spontanatmungsfähigkeit mit dem Ziel einer Objektivierung und Verkürzung der Weaningphase (Abb. 1).
Das Konzept der lungenprotektiven Beatmung beruht auf der Limitierung des inspiratorischen Plateaudrucks auf < 30 cm H2O und des Tidalvolumens auf 6 ml/kgKG in Kombination mit einem adäquat hohen PEEP mit dem Ziel, den mechanischen Stress der Lungen so gering wie möglich zu halten.
Die Respiratorentwöhnung (Weaning) stellt für Intensivtherapeuten, Pflegende, Ärzte und Physiotherapeuten sowie für die betroffenen Patienten und deren Angehörigen häufig eine Herausforderung dar.
Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass das Krankheitsbild der invasiven pulmonalen Aspergillose auch bei Intensivpatienten ohne klassische Risikofaktoren auftreten kann.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
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