INTENSIV-News
Entsprechend den Empfehlungen der Kommission für
Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert-Koch-Institut
werden Beatmungsschläuche in den meisten Kliniken alle 7 Tage
gewechselt, sofern sie auf der Intensivstation zur Beatmung bei ein und
demselben Patienten verwendet werden. Im Operationssaal werden die
Schläuche heute üblicherweise einmal täglich am Programmende gewechselt,
wenn die Patienten durch Einsetzen eines HME-Filters
(Heat-moisture-exchanger) vor Erregertransmissionen geschützt werden. In
einer aktuellen klinisch-mikrobiologischen Untersuchung aus dem
Universitätsklinikum der Kanarischen Inseln in La Laguna, Teneriffa,
wurde nunmehr geprüft, ob der Einsatz von HME-Filtern auch während einer
fortlaufenden Beatmungstherapie auf der Intensivstation einen Wechsel
der Beatmungsschläuche überflüssig macht (Lorente L et al. Periodically
changing ventilator circuits is not necessary to prevent
ventilator-associated pneumonia when a heat and moisture exchanger is
used. Infect Control Hosp Epidemiol 2004; 25:1077).
Die Untersuchung wurde als randomisierte, prospektive Studie über einen
Zeitraum von 1 1/4 Jahren auf einer medizinisch chirurgischen
Intensivstation mit 24 Betten durchgeführt. Eingeschlossen wurden
zunächst alle beatmeten Patienten, wobei jedoch später nur diejenigen
ausgewertet wurden, die länger als 3 Tage maschinell beatmet wurden. Die
Patienten wurden bei Beginn der Beatmung in 2 Gruppen randomisiert: In
Gruppe 1 wurden die Beatmungsschläuche alle 48 h, in Gruppe 2 überhaupt
nicht gewechselt. Sowohl in Gruppe 1 als auch in Gruppe 2 erhielten alle
Patienten einen HME-Filter, der zwischen Gänsegurgel und
Beatmungsschläuchen eingesetzt wurde. In Gruppe 1 wurden die Filter alle
48 h zusammen mit den Schläuchen, in Gruppe 2 nur bei sichtbarer
Verschmutzung oder Filterblockade gewechselt. Im Übrigen wurden in
beiden Gruppen folgende Standardmaßnahmen zur Pneumonieprävention
durchgeführt:
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