Die Entwöhnung von der Beatmung (=Weaning) beschreibt die graduelle Übertragung der Atemarbeit vom Respirator auf den Patienten. Die Entwöhnung kann bis zur Hälfte der gesamten Beatmungszeit einnehmen und stellt für Patienten, Ärzte und Pflegepersonal häufig eine Herausforderung dar (Esteban A; Chest 1994; 106:1188).
Das schwere akute Lungenversagen des Erwachsenen (acute respiratory distress syndrome [ARDS]) tritt, je nach Untersuchungszeitraum und -ort, in einer Häufigkeit von 22-58 Fällen pro 100.000 Einwohnern und Jahr auf (Rubenfeld GD, Chest 2007; 131:554), die Mortalität wird in epidemiologischen Studien mit 40 - 60% angegeben.
Neben der Anwendung niedriger Atemzugvolumina gibt es beim ARDS bislang keine spezifischen Maßnahmen mit nachweislicher Verbesserung der Prognose. Insbesondere konnte keine wirksame medikamentöse Therapie identifiziert werden.
Noch in den 80er Jahren lag die Mortalität invasiv beatmeter Krebspatienten mit ARV bei bis zu 90%. Heutzutage liegt sie auch in Patientenkollektiven mit hohen Anteilen an Mehrorganversagen und Sepsis trotz durch Scores höher prognostizierter Mortalität unter 60%.
In den 1950er Jahren wurden die orotracheale Intubation und die maschinelle Beatmung als lebensrettende Innovationen gefeiert, als im Rahmen der Polio-Epidemie in Skandinavien zahlreiche Patienten durch diese Maßnahmen vor dem sicheren Tod bewahrt wurden.
Während des frühen Stadiums eines akuten Lungenversagens kommt es typischerweise zur Verlegung mittlerer und kleiner Luftwege mit Atelektasenbildung als Folge der Zunahme des Lungengewichtes durch vermehrte broncho-alveoläre Sekretbildung sowie durch die Ausbildung eines – zumeist inflammatorisch getriggerten – Permeabilitätsödems (Ware B, Semin Respir Crit Care Med 2006; 27:337).
Die derzeit aktuellen Reanimationsleitlinien des European Resuscitation Councils (ERC) empfehlen in Bezug auf das Atemwegsmanagement bei der kardiopulmonalen Reanimation (CPR) die endotracheale Intubation als Goldstandard der Atemwegssicherung (Deakin CD; Resuscitation 2010; 81:1305).
Extrakorporale CO2-Eliminationssysteme sind heutzutage in vielen Kliniken als Standardverfahren zur Therapie kritisch Kranker mit Lungenversagen etabliert.
Gut 200 Jahre nach der Entdeckung des Sauerstoffs durch den deutsch-schwedischen Apotheker Carl Wilhelm Scheele, beschrieb Albert Blodgett aus Boston 1890 erstmals dessen lebensrettende Effekte bei Patienten mit ansonsten fatal verlaufender Pneumonie.
Auch wenn die invasive mechanische Beatmung als lebensrettende Intervention einen zentralen Stellenwert in der Intensivmedizin hat, ist sie nicht ohne Komplikationen. So kann es zu beatmungsinduzierten Lungenschädigungen kommen.
Auch wenn die invasive mechanische Beatmung als lebensrettende Intervention einen zentralen Stellenwert in der Intensivmedizin hat, ist sie nicht ohne Komplikationen. So kann es zu beatmungsinduzierten Lungenschädigungen kommen.
Au cours des dernières années, des études ont montré que l’aspergillose pulmonaire invasive peut se manifester en l’absence de facteurs de risque classiques aussi chez des patients sous soins intensifs.
Une ventilation mécanique invasive peut sauver la vie à l'immédiat, mais aussi endommager les poumons.
Vor- und Nachteile des offenen und des geschlossenen Absaugsystems bei intubierten Patienten
Der niedrigere Invasivitätsgrad einer positiven Druckbeatmung über eine Nasen- oder Gesichtsmaske resultiert aus der Vermeidung von Folgeschäden der endotrachealen Intubation an Glottis und Trachea und dem verringerten Risiko nosokomialer Infektionen wie ventilatorassoziierte Pneumonie und Sinusitis.
In der Fixierung des peroralen Endotrachealtubus stehen Sicherheitsaspekte im Fokus der Intensivtherapie und Pflegeinterventionen.
Unter nicht-invasiver Ventilation versteht man eine Beatmungstherapie unter Vermeidung der endotrachealen Intubation oder Tracheotomie.
Die Aufrechterhaltung suffizienter Oxygenierung und Ventilation ist eine der vordringlichsten Aufgaben des Intensivmediziners. Die Hypoxie ist eine der häufigsten anästhesiebedingten Todesursachen, bzw. häufigste Ursache für schwere neurologische Schäden.
Der erfolgreiche Einsatz einer positiven Druckbeatmung bei Patienten mit Linksherzinsuffizienz wurde erstmals vor über 60 Jahren berichtet (1‚2). Seit Untersuchungen von Rasanen et al. aus dem Jahre 1985 (3) ist die Atemhilfe mit CPAP eine akzeptierte Form der Therapie von Patienten mit kardialem Lungenödem (4).
Die Pneumonie ist die häufigste nosokomiale Infektion auf der Intensivstation (47%, EPIC Studie-European Prevalence of Infection in Intensive Care Units,) und die zweithäufigste im Krankenhaus erworbene Infektion überhaupt.
Die vor kurzem in INTENSIV NEWS besprochenen Arbeiten von Marin Kollef und Mitarbeitern konnten die Anwendung kontinuierlicher Sedierung und Analgesie als Risikofaktoren für verlängerte Dauer von Beatmung und Hospitalisierung bei beatmeten Intensivpatienten identifizieren.
Nichtinvasive Beatmung auf der Normalstation? Der positive Effekt einer nichtinvasiven positiven Druckbeatmung (NPPV) bei akut exazerbierten COPD-Patienten konnte für den Einsatz auf Intensivstationen in früheren randomisierten, kontrollierten Studien gezeigt werden:
Wiederbelebung ohne Mund-zu-Mund Beatmung ist ebenso wirksam, wie Wiederbelebung mit Mund-zu-Mund Beatmung, sagen die Autoren einer unlängst erschienen Studie (New Engl J Med 2000;342:1546).
Die Hochfrequenz-Oszillations-Ventilation (High Frequency Oscillation Ventilation, HFOV) ist eine Beatmungsform, bei der mit Hilfe einer oszillierenden Membran niedrigste Atemzugvolumina unterhalb des Totraumvolumens mit hohen Atemfrequenzen von mehr als 150 pro Minute appliziert werden.
Das akute Lungenversagen (ARDS), gekennzeichnet durch ein schweres hypoxämisches Versagen, bleibt eine Herausforderung für die moderne Intensivmedizin (Abbildung 1).
Die nicht-invasive Ventilation ist eine Möglichkeit der Beatmung welche in Zukunft vermehrt zum Einsatz kommen kann. Es wird die Eigenatmung des Patienten unterstützt und möglichst lange erhalten.
Was sich bereits seit längerem abgezeichnet hat (Kollef et al, Chest 1998; 114:541ff), kann nun durch eine randomisierte Studie als gesichert gelten:
Eine der grundlegenden Entwicklungen in der Beatmungstherapie der letzten Jahre war, dass "die Beatmung an den Patienten angepasst wird und nicht der Patient an die Beatmung".
Für intensivmedizinische Therapiemaßnahmen ist es notorisch schwierig, einen positiven Effekt auf die Überlebensrate von kritischkranken Patienten auch in kontrollierten Untersuchungen herauszuarbeiten. Dies hat verschiedenen Gründe, nicht zuletzt sicherlich die extreme Heterogenität des intensivmediznischen Krankengutes und die unüberschaubare Anzahl von Variablen, die unabhängig voneinander die Prognose dieser Patienten beeinflussen können.
Die Entwöhnung vom Respirator bis zur erfolgreichen Extubation oder die nichtinvasive Beatmung (CPAP Maske) kann mit einer erhöhten Stressbelastung für den Patienten einhergehen.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
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