INTENSIV-News
Ventilatory support in critically ill hematology patients with respiratory failure.
Molina
R, Bernal T, Borges M, et
al. Crit Care 2012; 16(4):R133
Servicio de Medicina Intensiva, Hospital Universitario Central de Asturias, Celestino Villamil, 33006 Oviedo, Spain.
Noch in den 80er Jahren lag die Mortalität invasiv beatmeter
Krebspatienten mit ARV bei bis zu 90%. Heutzutage liegt sie auch in
Patientenkollektiven mit hohen Anteilen an Mehrorganversagen und Sepsis
trotz durch Scores höher prognostizierter Mortalität unter 60%.
Hochspezialisierte Zentren publizieren bereits Mortalitätsraten von
knapp über 30% in unselektierten Patientengruppen (hämatologische und
solide Malignome), die im Zuge eines Zwei- oder Mehrorganversagens
invasiv beatmet werden. Diese Erfolge sind auf eine verbesserte
Patientenselektion, allgemeine Fortschritte in Beatmungs- und
Supportivtherapie, Weiterentwicklung der Diagnostik sowie auf neue
antimikrobielle Substanzen zurückzuführen.
In diesem
Zusammenhang sei auf die Sonderstellung knochenmark- bzw.
stammzelltransplantierter Patienten in der Peritransplantphase (d. h.,
innerhalb von etwa 100 Tagen nach Transplantation) verwiesen. Noch 1996
wurde von Rubenfeld und Crawford in einer großen Patientenserie kritisch
kranker knochenmarktransplantierter Patienten mit respiratorischem
Versagen eine Mortalitätsrate von fast 98% (!) publiziert, die bei
Vorhandensein eines zweiten Organversagens auf 100% stieg. Seither
konnten auch bei diesem Krankengut erhebliche Fortschritte verzeichnet
werden; das beatmungspflichtige respiratorische Versagen in der
Peritransplantperiode ist dennoch immer noch mit
einer Mortalität um 80% assoziiert, zusätzliche Organversagen erhöhen die Sterblichkeit beträchtlich.
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