Nicht-invasive Beatmung bei immunsupprimierten Intensivpatienten

Die nicht-invasive Beatmung (NIV) hat in den letzten zwei Jahrzehnten in der respiratorischen Unterstützung immunsupprimierter Patienten, insbesondere Patienten mit malignen Grunderkrankungen, große Bedeutung erlangt.

Hilbert und Mitarbeiter konnten in einer prospektiven, randomisierten Studie an 52 immunsupprimierten (großteils hämatologischen) Patienten, die Ende der neunziger Jahre aufgrund einer beginnenden hypoxischen respiratorischen Insuffizienz auf die Intensivstation übernommen wurden, einen signifikanten Vorteil für intermittierende nicht-invasive Beatmung über Gesichtsmaske nicht nur für den Gasaustausch und die Intubationsrate, sondern auch für das Überleben zeigen (Hilbert G; New Engl. J Med 2001; 344:481).

In mehreren großen, retrospektiv analysierten Patientenserien von hämatologisch-onkologischen Patienten wurde die maschinelle Beatmung am intubierten Patienten als hochsignifikanter Risikofaktor für das Versterben auf der Intensivstation herausgearbeitet und damit die Bevorzugung der nicht-invasiven Beatmung als Mittel zur Intubationsvermeidung untermauert (Staudinger T; Crit Care Med 2000, 28:1322, Maschmeyer G; Eur J Cancer 2003; 39:783, Benoit DD; Crit Care Med 2003; 31:104, Soares M; Crit Care Med 2010; 38:9).

Prospektive Studien an hämatologisch-onkologischen Patienten zeigten eine signifikant niedrigere Mortalität bei Patienten, die mit NIV allein therapiert wurden, eine deutlich erhöhte Mortalität allerdings bei solchen, die initial NIV erhielten, sekundär jedoch intubiert werden mussten (Azevedo LCP; Chest 2014; 146:257).