INTENSIV-News
Prone positioning in severe acute respiratory distress syndrome.
Guérin C, Reignier J, Richard JC, et al. N Engl J Med 2013; 368:2159-68
Réanimation
Médicale, Hôpital de la Croix-Rousse, Hospices Civils de Lyon;
Université de Lyon; Creatis INSERM 1044, Lyon, France.
Während des frühen Stadiums eines akuten Lungenversagens kommt es
typischerweise zur Verlegung mittlerer und kleiner Luftwege mit
Atelektasenbildung als Folge der Zunahme des Lungengewichtes durch
vermehrte broncho-alveoläre Sekretbildung sowie durch die Ausbildung
eines – zumeist inflammatorisch getriggerten – Permeabilitätsödems
(Ware B, Semin Respir Crit Care Med 2006; 27:337).
Als
supportive Maßnahme bei der intensivmedizinischen Behandlung von
Patienten mit schwerem akuten Lungenversagen (ARDS) wird seit den
1970er Jahren die Beatmung in Bauchlage propagiert, da in frühen Studien
häufig eine deutliche Steigerung der Oxygenierung im Rahmen dieser
Lagerungsänderung beobachtet wurde.
Der genaue Mechanismus war
länger unbekannt, inzwischen ist der Effekt der Bauchlagerung auf die
akut geschädigte Lunge durch bildgebende und klinisch-physiologische
Untersuchungen klar beschrieben: Bauchlagerung führt zu einer homogenen
Verteilung des Atemgases in der Lunge, reduziert den
Pleuradruck-Gradienten, verbessert die pulmonale Perfusion und bewirkt
somit eine Steigerung des Ventilations-Perfusions-Verhältnisses (Bein T,
Med Klin Intensivmed Notfallmed 2012; 107:603).
Darüber hinaus
wurde in tierexperimentellen Untersuchungen gezeigt, dass Bauchlagerung
einen lungenprotektiven Effekt ausübt und – im Vergleich zur Rückenlage –
die pulmonale Inflammationsantwort auf traumatische oder
nicht-traumatische Noxen dämpft (Santana MC, Respir Physiol Neurobiol
2009; 167:181).
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Tags: intensiv-news beatmung ards lagerung
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