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Kombination von Low-flow extrakorporaler CO2-Elimination und Nierenersatz

HF-Katheter statt Tubus?


Low-flow CO2 removal integrated into a renal-replacement circuit can reduce acidosis and decrease vasopressor requirements.

Forster C, Schriewer J, John S, Eckardt KU, Willam C                                                                                                         Crit Care 2013; 17:R154

Department of Nephrology and Hypertension, Friedrich-Alexander-University Erlangen-Nuremberg, Erlangen, 91054, Germany.


Extrakorporale CO2-Eliminationssysteme sind heutzutage in vielen Kliniken als Standardverfahren zur Therapie kritisch Kranker mit Lungenversagen etabliert. Neben der ECCMO als high-flow-Verfahren (2-5 L/min Blutfluss) sind heute auch pumpenlose arteriovenöse Verfahren (PECLA), die mittels eigener Herzleistung im mittleren Flowbereich (1-3 L/min Blutfluss) eine Blut-Decarboxylierung und Oxygenierung ermöglichen, etablierte Therapieverfahren auf unseren Intensivstationen.

Können ECMO und PECLA sicherlich als relativ etablierte Verfahren in der Hand von Spezialisten bei mittlerem bis schwerem ARDS gelten, so ist die Frage, inwieweit auch eine CO2-Elimination im low-flow-Bereich (0.5 – 1 L/min Blutfluss) eine Option darstellt, eine Hyperkapnie und respiratorische Azidose bei leichtem bis mittelschwerem ARDS zu reduzieren oder zu vermeiden. Ein niedrigerer Blutfluss hätte den Vorteil, dass nicht großlumige traumatisierende Kanülen verwendet werden können oder dass es sogar einfach in ein kontinuierliches Nierenersatzsystem integrierbar wäre. Entsprechend vereinfachte maschinelle Systeme könnten eine größere, allgemeine Verfügbarkeit auch an weniger spezialisierten Zentren ermöglichen.

Auf der anderen Seite ist zu fragen, ob im niedrigen Flussbereich eine hinreichende CO2-Elimination möglich ist, die eine lungenprotektive Beatmung – mit einer Reduktion der Atemzugvolumina auf 6 ml/kg Predicted Body Weight (PBW) und des Plateau-Druckes <30 mm H2O (The ARDS Network; N Eng J Med 2000; 342:1301 und Malhotra A; N Engl J Med 2007; 357:1113) – unterstützen würde und die häufig resultierende respiratorische Azidose hinreichend reduzieren kann. Im mittleren Flow-Bereich mittels der pumpenlosen PECLA konnte aktuell in der Xtravent-Studie gezeigt werden, dass das Tidalvolumen sogar auf 3 ml/kg PBW bei extrakorporaler CO2-Elimination reduziert werden konnte. Die PECLA vermochte im mittleren Flowbereich eine respiratorische Azidose signifikant zu verhindern, was mit mehr ventilatorfreien Tagen assoziiert war (Bein T; Intensive Care Med 2013; 39:847).

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Tags: intensiv-news nephrologie hf-katheter tubus beatmung nierenersatztherapie 

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