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Reanimation

Können/sollen wir auf die endotracheale Intubation verzichten?


Association of prehospital advanced airway management with neurologic outcome and survival in patients with out-of-hospital cardiac arrest.

Hasegawa K, Hiraide A, Chang Y, et al.                                                                                                                                 JAMA 2013; 309:257-66

Department of Emergency Medicine, Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School, 326 Cambridge St, Ste 410, Boston, MA 02114, USA.


Die derzeit aktuellen Reanimationsleitlinien des European Resuscitation Councils (ERC) empfehlen in Bezug auf das Atemwegsmanagement bei der kardiopulmonalen Reanimation (CPR) die endotracheale Intubation als Goldstandard der Atemwegssicherung (Deakin CD; Resuscitation 2010; 81:1305).

Die frühe endotracheale Intubation soll unter minimaler Unterbrechung der Herzdruckmassage (maximal 10 Sek.) erfolgen. Als Alternative der Intubation während der CPR wird ein Verschieben des Intubationsversuchs bis zur Wiederkehr des Spontankreislaufs genannt.

Die endotracheale Intubation als die „bewährteste Atemwegssicherung“ soll nur von einem professionellen Helfer durchgeführt werden, der in dieser Technik gut ausgebildet ist und regelmäßige Erfahrungen in der Anwendung hat („hochqualifiziertes Personal“). Es bleibt allerdings der Auslegung des Anwenders überlassen, was denn eine gute Ausbildung bedeutet. Als Alternative werden supraglottische Atemwegshilfen (SGA: Larynxmaske, i-gel®, Larynx-tubus, Kombitubus) für ungeübte Helfer und als Rückfallebene bei misslungener Intubation genannt, die eine kontinuierliche Herzdruckmassage ohne Unterbrechung für die Beatmung ermöglichen (außer bei exzessiven Undichtigkeiten oder einer inadäquaten Beatmung).

Nun liegen jedoch neue Studiendaten vor, die die genannten Empfehlungen in Frage stellen. In einer japanischen Registerstudie mit 649.359 eingeschlossenen Patienten war die Anwendung der Beutel-Masken-Beatmung im Rahmen der außerklinischen CPR assoziiert mit einem signifikant höheren guten neurologischen Outcome nach einem Monat verglichen mit endotrachealer Intubation oder SGA-Anwendung (Hasegawa K; JAMA 2013; 309: 257).

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Tags: intensiv-news reanimation beatmung endotracheal tubus 

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