GASTRO&HEPA-News
Effect of early surgery vs. endoscopy-first approach on pain in patients with chronic pancreatitis - the ESCAPE randomized clinical trial.
Issa Y, Kempeneers MA, Bruno MJ, Fockens P, Poley JW, Ali UA, Bollen TL, Busch OR, Dejong CH, et al.
JAMA 2020; 323:237-247
Diese Studie stellt ein bei uns seit 30 Jahren geübtes Vorgehen in
Frage: Patienten mit obstruktiver chronischer Pankreatitis werden an
den meisten österreichischen Pankreaszentren bislang in einem
Step-up-Modus mit Analgetika, wenn nicht ausreichend mit endoskopischer
Drainage inklusive ESWL und – wenn das auch keine ausreichende Besserung
der Schmerzen bringt oder ein sekundäres Malignom vermutet wird – mit
einer Pankreasoperation behandelt.
Bei einer ERCP wird der
Pankreassphinkter der Papille gespalten, die Stenose(n) dilatiert und
für 12 Monate mit Plastikprothesen geschient, Steine mit ESWL
zerkleinert und chronische Pseudozysten transmural drainiert.
Chirurgisch kommt beim Erwachsenen meist eine Pankreaskopfresektion zur
Anwendung, weil der entzündlich vergrößerte Kopf der Bauchspeicheldrüse
als „Schrittmacher“ des Entzündungsprozesses gilt.
Pankreatikojejunostomien kommen bei Erwachsenen selten, bei Kindern
allerdings häufig zur Anwendung. Die CT- oder endosonographisch-gezielte
Plexus coeliacus Blockade mit Alkohol oder Cortison hat sich in dieser
Indikation nie richtig etablieren können.
Die vorliegende Studie
hat die spannende Forschungsfrage gestellt, ob eine sofortige Operation,
wenn stark wirksame Analgetika nicht ausreichen, dem Step-up-Vorgehen
überlegen ist.
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Tags: gastro&hepa-news endoskopie chirurgie pankreatitis ercp
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