Greet van den Berghe hat 2001 in einem "landmark" Artikel (N-Engl-J-Med 2000; 345:312) gezeigt, dass bei Intensivpatienten eine Blutzuckereinstellung von 90 bis 110 gegenüber einer liberaleren – und bislang wohl eher üblichen
Gerade bei PatientInnen mit Typ 1 Diabetes stellt das Erreichen niedriger Blutzuckerwerte mittels einer ausreichend dosierten Insulintherapie kein Problem dar.
Une majorité des patients développent une hyperglycémie - associée à une morbi-mortalité accrue - au cours de leur séjour à l’unité des soins intensifs.
Fast 90% aller Intensivpatienten entwickeln während des Intensivaufenthaltes eine Hyperglykämie, die mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert ist (Finney SJ ; JAMA 2003, 290:2041).
Fast 90% aller Intensivpatienten entwickeln während des Intensivaufenthaltes eine Hyperglykämie, die mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert ist (Finney SJ ; JAMA 2003, 290:2041).
Die „intensive Insulintherapie“ zur Aufrechterhaltung einer Normoglykämie bei Intensivpatienten macht nach der VISEP-Studie (Brunkhorst FM; N Engl J Med 2008; 358:125) und anderen Negativstudien (Treggiari MM; Crit Care 2008; 12: R29) harte Zeiten durch. Viele Stationen sind wieder von einer strengen Blutzuckereinstellung bzw. dem Ziel der „Normoglykämie“ abgegangen.
Zwischen den Jahren 2001 und 2007 zeigten 5 große, prospektive Studien bei Intensivpatienten, dass eine konsequente Blutzuckereinstellung im Rahmen einer intensivierten Insulintherapie die Prognose signifikant verbessert (Nasraway, SA; Crit Care Medicine 2007; 35:2435).
Diese französische Multicenter-Studie belegt neuerlich, dass eine Supplementierung der Nährlösung mit Glutamin bei kritisch Kranken, die einer parenteralen Ernährung bedürfen, einen günstigen Effekt auf den Krankheitsverlauf ausübt, die Rate an Pneumonien und anderen infektiösen Komplikationen verhindern hilft.
Die Einhaltung einer Normoglykämie durch eine "intensive" Insulintherapie war in den letzten Jahren wohl eines der zentralen Themen in der Ernährung und metabolischen Führung von akut-kranken Patienten.
In einer kürzlich erschienen Arbeit von Frau van den Berghe wurde ganz schlüssig gezeigt, dass bei Intensivpatienten eine Blutzuckereinstellung von 90 bis 110 gegenüber einer liberaleren - und in unseren Breiten wohl sehr üblichen - Blutglukose von 180 bis 200 mg/dl die Inzidenz einer Bakteriämie, eines sepsisbedingten MODS, eines akuten Nierenversagens, der "critical illness polyneuropathy" vermindert, die Dauer der Beatmung und des Intensivaufenthaltes verkürzt und die Prognose der Patienten drastisch um 34% verbessert.
Patienten auf Intensivstationen weisen meist eine hyperglykämische Stoffwechsellage auf. Diese wird als Stressreaktion durch vermehrte Ausschüttung von insulinantagonisierenden Hormonen (Katecholaminen, Corticosteroiden, Glukagon), von Zytokinen, durch die gesteigerte hepatische Glukoneogenese und periphere Insulinresistenz, aber auch iatrogen durch die Therapie mit Corticosteroiden und Katecholaminen, und auch durch die künstliche Ernährung verursacht.
Das Auftreten einer Hyperglykämie ist auch bei nicht-diabetischen Patienten mit Komplikationen assoziiert. Hyperglykämie und Insulinresistenz werden auf den operativen Stress, eine zytokinvermittelte systemische Inflammation, die Anwendung von Sympathomimetika, Glukokortikosteroiden sowie glukosehaltiger Infusionen im Rahmen der parenteralen Ernährung zurückgeführt.
Diabetes mellitus (DM) per se stellt eine heterogene Gruppe von Erkrankungen dar, deren gemeinsame Endstrecke zur Hyperglykämie führt, die auch das wichtigste diagnostische Kriterium darstellt.
Die Mehrzahl der Dialysepatienten ist hypertensiv. Therapieziel sollte eine Normalisierung des Blutdrucks sein, um kardiovaskuläre Komplikationen in dieser Patientenpopulation zu reduzieren (Hörl MP, Am J Kidney Dis 39:227-244, 2002). Bisher gibt es allerdings keinen Konsens bezüglich
Bei der Knochenmark- bzw. peripheren Blutstammzelltransplantation handelt es sich um ein ursprünglich nur für hämatologische Krebserkrankungen, inzwischen aber auch bei anderen schweren Krankheiten eingesetztes Therapieverfahren.
Eine Reduktion der makrovaskulären Erkrankungen und der Mortalität bei Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus mittels „Blutzuckertherapie“ gelang in den vor über 10 Jahren veröffentlichten großen Studien leider nicht.
In letzter Zeit mehren sich Stimmen, die vor den negativen Auswirkungen einer intensivierten Insulintherapie, vor allem vor einer erhöhten Hypoglykämierate warnen.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.