NUTRITION-News
Long-term effects of intensive glucose lowering on cardiovascular outcomes.
Gerstein
HC, Miller ME, Genuth S, et al.
N
Engl J Med 2011; 364:818-28
The ACCORD Study Group.
Worum geht es?
Eine Reduktion der makrovaskulären Erkrankungen und der Mortalität bei
Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus mittels „Blutzuckertherapie“
gelang in den vor über 10 Jahren veröffentlichten großen Studien leider
nicht. Daher wurde nachfolgend untersucht, ob diese Ziele mit einer noch
strengeren (intensiven) Blutzuckerkontrolle erreicht werden können. Die
Ergebnisse dieser Folgestudien haben zu großer Verunsicherung geführt,
weil es entgegen aller Erwartungen nicht nur nicht gelungen ist, die
Mortalität zu senken, sondern die Sterblichkeit in der hier
vorgestellten Untersuchung (ACCORD) sogar angestiegen ist!
Es stellen sich somit die konkreten Fragen, ob wir unseren Patienten mit
einer – in den aktuellen Leitlinien empfohlenen – ehrgeizigen
Blutzuckerkontrolle schaden und welche Zielwerte angestrebt werden
sollen!
Wie bereits erwähnt, konnte in der „Landmark“-Studie bei Patienten mit
Typ 2 Diabetes (UKPDS-Studie, Lancet 1998; 352:837) durch eine aus
heutiger Sicht moderate Absenkung des Blutzuckers (konventionell
behandelte Gruppe: HbA1c 7.9%, intensiv behandelte Gruppe: HbA1c 7.0%)
zwar eine deutliche Reduktion der mikrovaskulären Komplikationen, nicht
aber der Mortalität und der kardiovaskulären Ereignisse erreicht werden.
Da in epidemiologischen Beobachtungen auch die makrovaskulären
Erkrankungen mit schon leicht erhöhtem HbA1c ansteigen, war es
naheliegend zu vermuten, dass eine sehr strenge, nahe normoglykämische
Blutzuckerkontrolle auch zu einer Reduktion des kardiovaskulären Risikos
und der Mortalität führen sollte.
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Tags: nutrition-news ernährung diabetologie diabetes blutzucker kardiologie diabetes mellitus typ 2
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