NEPHRO-News
Definition & Inzidenz
Diabetes
mellitus (DM) per se stellt eine heterogene Gruppe von Erkrankungen
dar, deren gemeinsame Endstrecke zur Hyperglykämie führt, die auch das
wichtigste diagnostische Kriterium darstellt. Der Post-Transplant DM
(PTDM) oder auch NODAT (New-Onset Diabetes after Transplantation) kann
neben den klassischen DM Typen I und II als Subgruppe des DM Typ III
(andere Typen) und zwar Typ IIIE aufgefasst werden, d. h.
pharmakologisch, genauer immunsuppressions- oder chemisch-induziert.
Pathogenetisch besitzt der PTDM zusätzlich Charakteristika des Typ II DM
(Insulinresistenz und Insulinmangel). Die bekannten Risikofaktoren für
DM Typ II erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit, an einem PTDM zu
erkranken. Bei suszeptiblen Individuen werden durch die Immunsuppression
die Kompensationsmechanismen ("Insulinsekretionsreserve") überfordert,
was zu einer manifesten Hyperglykämie führt. Bisher gelten die gleichen
diagnostischen Kriterien wie in der Allgemeinbevölkerung (s.u.). Nach
diesen Kriterien kann ein manifester PTDM von einer gestörten
Glukosetoleranz (Impaired Glucose Tolerance, IGT) und/oder einer
gestörten (erhöhten) Nüchternglukose unterschieden werden. Bei der
Diagnosestellung ist zu bedenken, dass neben der immunsupressiven
Medikation auch passagere entzündliche Zustände und andere
"Stresssituationen" wie begleitende Infektionen, akute
Abstoßungsepisoden und rezente chirurgische Eingriffe transient zu
einer Hyperglykämie beitragen können. PTDM wird studiengemäß i. R. als
Manifestation eines de-novo DM innerhalb der ersten ca. 3 Jahre nach
Nierentransplantation (NTX) angesehen: Es existieren in dieser Hinsicht
aber keine allgemein gültigen Definitionen (z. B. 10 Jahre post NTX =
PTDM?).
Es gelten derzeit zur Diabetesdiagnose folgende Kriterien nach WHO und ADA (2006):
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Tags: nephro-news transplant diabetologie hyperglykämie diabetes mellitus blutzucker post-transplant
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