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Außerklinischer Herz-Kreislaufstillstands beim Erwachsenen:

Hypotherme Temperaturkontrolle nach erfolgreicher Wiederbelebung


Hypotherme Temperaturkontrolle nach erfolgreicher Wiederbelebung eines außerklinischen Herz-Kreislaufstillstands beim Erwachsenen: Statement der Arbeitsgruppen Reanimation und Post-Reanimationsbehandlung in der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin (DGIIN) und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) und der Österreichischen Gesellschaft für Notfallmedizin (AAEM).

Busch HJ, Behringer W, Biever P, Böttiger BW, Eisenburger P, Fink K, Herkner H, et al.

Med Klin Intensivmed
Notfmed 2023; 118:59

 

In Deutschland erleiden etwa 60.000 und in Österreich etwa 5.000 erwachsene PatientInnen pro Jahr außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislaufstillstand und müssen präklinisch reanimiert werden. Trotz immenser medizinischer Fortschritte in der Intensiv- und Notfallmedizin überleben auch heute lediglich nur etwa 10-15% der betroffenen PatientInnen das Ereignis ohne bleibende Schäden (Fischer M; [2022] Öffentlicher Jahresbericht 2021 des Deutschen Reanimationsregisters: Außerklinische Reanimation 2021; Gräsner JT; Resuscitation 2020; 148:218).

In der Postreanimationsphase stoßen Is­chämie und Reperfusion verschiedene pathophysiologische Kaskaden an, welche zur Aktivierung der Inflammation, des Endothels und der Blutgerinnung und letztlich zur Nekrose und Apoptose von Geweben und Organen führen (Negovsky VA; Crit Care Med 1988; 16:942). Besondere Bedeutung kommt hierbei der hypoxischen Enzephalopathie durch Neuronenschädigung in vulnerablen Hirnarealen zu (Yenari MA; Nat Rev Neurosci 2012; 13:267), und ein beträchtlicher Teil der reanimierten PatientInnen verstirbt aufgrund der neurologischen Folgeschäden.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Hypothermie im Temperaturbereich von 30-34 °C die verschiedenen pathophysiologischen Kaskaden nach Ischämie und Reperfusion beeinflussen und so die Schädigungsmechanismen im Gehirn begrenzen kann (Yenari MA; Nat Rev Neurosci 2012; 13:267). In zahlreichen ­Tierstudien mit Herzstillstand konnte die positive Wirkung der Hypothermie im Temperaturbereich von 32-34 °C mit einer Reduktion der Sterblichkeit nachgewiesen werden (Arrich J; Resuscitation 2021; 162:47).

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Tags: intensiv-news intensivmedizin hypotherme temperaturkontrolle postreanimationsphase targeted-temperature-managment (ttm1)- studie cochrane-metaanalyse außerklinischer herz-kreislauf-stillstand 

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