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Intrazerebrale Blutungen: Update Blutdruckmanagement & neurochirurgische Optionen


Eine primäre spontane intrazerebrale Blutung (ICH) ist eine akute Blutung in das Hirnparenchym und ist trotz Optimierung der akut- und intensivmedizinischen Maßnahmen weiterhin mit einer Mortalität zwischen 30 und 40% assoziiert (Greenberg SM; Stroke 2022; 53:e282).

Bei einer Inzidenz von 24,6 pro 100.000 Personenjahren steigt das Risiko, ein ICH zu erleiden mit dem Alter und ist insbesondere in der asiatischen Bevölkerungsgruppe signifikant erhöht (ca. doppelt so hoch wie in weißen Bevölkerungsgruppen) (van Asch CJ; Lancet Neurol 2010; 9:167). Das Nachblutungsrisiko und damit die Größenprogredienz des ICHs ist besonders in den ersten drei Stunden nach dem Blutungsereignis sehr hoch (ca. 40%) und beeinflusst das Patienten-Outcome signifikant (Al-Shahi Salman R; Lancet Neurol 2018; 17:885).

Als Risikofaktoren für ein ICH sind eine arterielle Hypertonie (Biffi A; JAMA 2015; 314:904), Arteriosklerose der kleinen Hirngefäße sowie eine zerebrale Amyloid Angiopathie (CAA), und vor allem bei jungen PatientInnen eine zugrundeliegende Gefäßmalformation zu nennen (Greenberg SM; Stroke 2022; 53:e282, Pasi M; Stroke 2019; 50:1727).

Somit werden hypertensive Blutungen der Stammganglien, des Hirnstamms oder des Kleinhirns als „loco typico“ von sogenannten Lobärblutungen unterschieden. Insbesondere das Vorhandensein von multiplen lobären ICHs, subkortikalen Mikroblutungen oder von zusätzlichen sulcalen Blutungen an der Hirnoberfläche (superfizielle Siderose) werden als Teil der Boston-Kriterien zum Nachweis von CAA-bedingten intrazerebralen Blutungen verwendet (Greenberg SM; Stroke 2018; 49:491).

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