GASTRO&HEPA-News
Wie in den vergangenen Jahren gab es im Bereich
der Diagnostik und Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen im
Jahr 2023 eine Reihe interessanter und klinisch relevanter Neuerungen
und Publikationen. Eine subjektive Auswahl soll im Folgenden dargestellt
werden.
Antibiotika als Schubauslöser?
In
den vergangenen Jahren war gezeigt worden, dass Antibiotika, wenn sie
in der Kindheit häufig gegeben werden müssen, ein Risiko für die spätere
Entwicklung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung darstellen
(Agrawal M; Gut 2023; 72:804, Bernstein CN; Gastroenterol Hepatol 2013;
9:393, Bernstein CN; Inflamm Bowel Dis 2020; 26:448, Faye AS; Gut 2023;
72:663).
Können aber Antibiotika auch Schübe einer chronisch
entzündlichen Darmerkrankung auslösen? In einer im Journal of Crohns and
Colitis zur Publikationen akzeptierten Analyse der Daten der dänischen
populations-basierten Kohorte konnten wir in einer Fallkontrollstudie
zeigen, dass die Therapie mit bestimmten Antibiotika in der Tat das
Risiko eines Schubes von Crohn oder Colitis erhöht (Lo B; J Crohns
Colitis 2024; Online ahead of print).
Während Tetracycline,
Sulfonamide oder Makrolide kein Schubrisiko aufwiesen, waren z. B.
Betalaktam-Antibiotika mit dem Risiko eines Schubes assoziiert, das
heißt, z. B. mit dem späteren Gebrauch von Steroiden für die
Grunderkrankung. Obwohl andere Antibiotika ein insgesamt höheres Risiko
einer Schubauslösung aufwiesen, waren es quantitativ am häufigsten
Betalaktam-Antibiotika wie z. B. Breitspektrum Penicilline.
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