INTENSIV-News
Red Blood Cell Transfusion in the Intensive Care Unit.
Raasveld SJ, de Bruin S, Reuland MC and multi al for the InPUT Study Group.
JAMA 2023; 330:1852-1861
Bluttransfusionen gehören in der Medizin weltweit zu den am häufigsten,
aber auch risikoreichsten durchgeführten Therapiemaßnahmen. Allein in
Deutschland finden pro Jahr mehr als 5 Millionen Bluttransfusionen statt
(inkl. Erythrozyten- bzw. Thrombozytenkonzentrat, Plasma) (Bericht des
Paul-Ehrlich-Instituts über die nach § 21 Transfusionsgesetz gemeldeten
Daten für das Jahr 2022; www.pei.de). Und nicht umsonst sind die
regulatorischen Rahmenbedingungen mit beispielsweise europäischen
Richtlinien, Transfusionsgesetz sowie Hämotherapie-Richtlinie und
Querschnittsleitlinie der Bundesärztekammer sehr hoch aufgehangen.
Im
Falle von schweren akuten Blutungen, aber auch bei einer chronischen
Blutarmut im Zuge chronischer Krankheiten oder maligner Erkrankungen
kann die Transfusion von Erythrozytenkonzentraten (EK), bei schwerer
Anämie mit ausgeschöpfter Kapazität des eigenen Körpers, die Versorgung
mit Sauerstoff sicherstellen und somit das Risiko für eine
Organdysfunktion reduzieren. Die Möglichkeit der EK-Transfusion stellt
somit ein wichtiges Instrument in der Intensivversorgung von Patienten
dar. Sie kann bei richtiger Anwendung Leben retten und ist aus der
Medizin nicht mehr wegzudenken.
Ebenso lange wie der Nutzen der
Transfusionen sind jedoch auch ihre Risiken bekannt. Die liberale Gabe
von Erythrozytenkonzentraten ist mit einer erhöhten Morbidität, längerer
Krankenhausverweildauer und Mortalität assoziiert. Individuell müssen
Risiken und Nutzen von Bluttransfusionen abgewogen werden. Jede neue
Indikationsstellung muss im Sinne der besten Patientenversorgung und
Patientensicherheit kritisch individuell entschieden werden.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin bluttransfusion ek-transfusion intensivbehandlung input-studie hämoglobienwert
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