Im Dezember 1995 wurde erstmals über die Wirksamkeit der i.v. Thrombolyse mit rt-PA (Actilyse) innerhalb von drei Stunden nach ischämischem Insult berichtet (National Institute of Neurological Disorders and Stroke (NINDS) - Stroke Study 1995): 624 PatientInnen erhielten entweder rt-PA in einer Dosis von 0,9 mg/kg Körpergewicht (maximal 90 mg; 10% als Bolus i.v.; 90% kontinuierlich i.v. über 60 Minuten) oder Placebo.
Schwere erworbene Gerinnungsstörungen gehören nach wie vor zum täglichen Brot des Intensivmediziners. Während in den 80er und frühen 90er Jahren der Einsatz von gefrorenem Frischplasma (FFP) zur Therapie von komplexen Gerinnungsstörungen an Intensivstationen als Mittel der Wahl galt, ist in den letzten Jahren durch die Verfügbarkeit von Gerinnungsfaktoren/Gerinnungskomponenten die Palette der gerinnungstherapeutischen Möglichkeiten wesentlich erweitert worden.
Boehringer Ingelheim's TNK-tPA, ein neues Thrombolytikum, das als Einmal-Bolus verabreicht wird, erwies sich gleich wirksam wie die Infusion mit rt-PA bei Patienten mit akutem Herzinfarkt.
Ziel der thrombolytischen Therapie ist, Rekanalisierung und Reperfusion so frühzeitig zu erreichen, daß neuronale Strukturen im Zentrum und Randbereich des ischämischen Bezirkes möglichst erhalten bleiben.
Möglicherweise kann eine Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes zu einer schnelleren Stabilisierung der kardiovaskulären Situation führen, insbesondere, wenn es primär nicht gelingt, die spontane Kreislauftätigkeit herzustellen.
Die Notfallstherapie eines akuten A. cerebri media Infarktes (klassischer Schlaganfall) hat sich bisher neben bestmöglichem kreislaufstabilisierendem Management, Temperaturmanagement, Infektionsmanagement, pulmonalem Management, metabolischem Management auf die Thrombolyse bei einer sehr kleinen, umschriebenen, üblicherweise weniger als 20% der Schlaganfallpatienten umfassenden Gruppe beschränkt, nämlich auf jene Patienten, bei denen innerhalb von drei Stunden nach dem gesicherten („witnessed onset“) Beginn eines Hirninfarktes die Thrombolysetherapie mit „recombinant tissue plasminogen activator“ (rtPA) begonnen werden kann.
Die österreichische Schlaganfallkonsensuskonferenz gibt in der österreichischen Ärztezeitung vom 19. Oktober 1999 zur Thrombolyse folgende Stellungnahme ab: "Zur Wirksamkeit der intravenösen (systemischen) Thrombolyse liegen positive Ergebnisse der NINDS (National Institute of Neurological Disorders and Stroke)-Studie vor.
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