INTENSIV-News
Der plötzliche Herztod ist in über 60% der Fälle Ausdruck eines akuten koronaren Syndroms [1, 2].
Möglicherweise
kann eine Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes zu einer
schnelleren Stabilisierung der kardiovaskulären Situation führen,
insbesondere, wenn es primär nicht gelingt, die spontane
Kreislauftätigkeit herzustellen. Eine akute Koronarangiographie ist in
dieser Situation meist nicht machbar, beziehungsweise sinnvoll. Eine
Alternative ist die thrombolytische Therapie, die einfach und schnell
verabreicht werden kann. Bislang gibt es aber keine Informationen zur
Wirksamkeit und Sicherheit der thrombolytischen Therapie in dieser
Indikation.
Neue Evidenz?
Böttiger und
Kollegen untersuchten den Erfolg und die Komplikationsrate der
Thrombolyse mit tissue type plasminogen activator (rt-PA) bei Patienten
nach protrahierter Reanimation (über 15 Minuten) [3]. Sie verglichen 50
Patienten, die innerhalb eines Jahr beobachtet wurden und nach dem
gültigen Standard reanimiert wurden, mit 40 Patienten die im Folgejahr
bei protrahierter Reanimation rt-PA erhielten. Im Vergleich zu den
Kontrollpatienten, erlangten Patienten, die rt-PA erhielten, öfters
spontane Kreislauftätigkeit wieder (68% versus 44%, p=0.03) und wurden
auch öfters lebend in ein Krankenhaus eingeliefert (58% versus 30%, p=
0.01). Nach 24 Stunden fand sich jedoch kein statistisch signifikanter
Unterschied in der Überlebensrate mehr (35% versus 22%, p=0.17).
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Tags: intensiv-news kardiologie pneumologie notfallmedizin reanimation thrombolyse
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