NEPHRO-News
Die kardiale und die vaskuläre Erkrankung des chronisch Nierenkranken
sind heterogene Krankheitsbilder, die durch eine Vielzahl von
Risikofaktoren (traditionelle, nicht-traditionelle, Urämieabhängige)
beeinflusst werden. Nach dem gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse
beschreiben die meisten Autoren die Erkrankung als „eine
unterschiedliche kardiovaskuläre Pathologie mit steifen Gefäßen,
Verkalkungen, struktureller Herzerkrankung und Hyperaktivität des
Sympathikus. Alle Störungen führen zu Herzrhythmusstörungen und
Herzversagen“. Allerdings sind alle Prozesse sehr dynamisch, die während
des Fortschreitens der Niereninsuffizienz zu einer Änderung des
Gesichtes der vaskulären Erkrankung führen. Diese wechselt von einer
mehr atherosklerotischen in eine arteriosklerotisch dominierte
Gefäßläsion. Die kardiale Erkrankung äußert sich am linken Ventrikel in
einer Hypertrophie und zunehmend auch in einer diffusen Fibrose des
Myokards.
Es ist aber nicht die kardiale und vaskuläre
Erkrankung, die sich so überaus prominent darstellt, sondern die
nicht-kardiovaskuläre Erkrankung, die sogar etwas häufiger auftritt
(deJager DJ, JAMA 302:1782-1789, 2009). Dies äußert sich in einer bis zu
20-fach erhöhten Gesamtmortalität. Nahezu alle denkbaren
Endpunktkomponenten sind quantitativ erhöht vertreten, einschließlich
der Infektionen und Krebserkrankungen. Der zugrunde liegende Prozess
eines akzelerierten Alterns wird derzeit intensiv unter Einbezug von
potentiellen Kandidatengenen (z. B. Klotho-Gen) untersucht, und es wird
versucht, die Mechanismen zu verstehen.
Bislang wurden eine
Vielzahl von Studien mit verschiedenen Interventionen und
unterschiedlichem Erfolg durchgeführt. Tabelle 1 führt randomisierte
Interventionsstudien bei Dialysepatienten auf. Die Studienlage mit der
höchsten Evidenz wurde auf dem Gebiet der Cholesterinsenkung erarbeitet,
die in neuen Metaanalysen (Upadhyay A, Ann Intern Med 157:251-262,
2012; Palmer SC, Ann Intern Med 157:263-275, 2012) zusammengefasst und
in eine KDIGO-Dyslipidemia Guideline 2013 münden wird.
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