NEPHRO-News
Adipositas und Insulinresistenz und die damit verbundenen
Endorganschäden wie diabetische Retinopathie und Nephropathie gehören
zu den größten Gesundheitsproblemen der industrialisierten Welt. Die
Mechanismen, die dem metabolischen Syndrom zugrunde liegen, beschäftigen
viele Forschungsgruppen weltweit. In den letzten Jahren zeigen mehr und
mehr Publikationen auf, dass immunologische Mechanismen in der
Entstehung der Insulinresistenz im viszeralen Fettgewebe eine wichtige
Rolle spielen. Im Weiteren wird nun der derzeitige Wissensstand in der
komplexen Interaktion von verschiedenen Immunzellen des angeborenen und
erworbenen Immunsystems in der Pathogenese der Insulinresistenz und der
diabetischen Nephropathie dargelegt.
Inflammatorische Prozesse in der Insulinresistenz:
Adipozyten
sind nicht nur Zellen, die Nährstoffe, die im Überschuss zugeführt
wurden, speichern und im Falle von Hunger wieder freisetzen, sondern
auch hochaktive endokrinologische Zellen, die mit dem
Zentralnervensystem kommunizieren und so den Energiehaushalt im Körper
steuern (Lumeng CN, Nat Med 15:846-847, 2009). Bei übermäßiger Ernährung
stoßen die Adipozyten allerdings an ihre Grenzen und reagieren mit
einem Anstieg an proinflammatorischen Zytokinen (Hotamisligil GS,
Science 259:87-91, 1993). Diese Sekretion an proinflammatorischen
Zytokinen wird vor allem von Zellen des angeborenen Immunsystems
reguliert – den residenten Makrophagen im Fettgewebe. Im Falle der
Adipositas kommt es allerdings in der Folge zu einer weiteren
Infiltration von peripheren Makrophagen, die die Entzündungsreaktion
weiter anheizen und damit zu einer Insulinresistenz führen (Lumeng CN,
Nat Med 15:846-847, 2009). Zuletzt konnte eindrucksvoll gezeigt werden,
dass diese Infiltration von Makrophagen über CD4+-T-Zellen gesteuert
wird (Winer S, Nat Med 15:921-929, 2009; Feuerer M, Nat Med 15:930-939,
2009; Nishimura S, Nat Med 15:914-920, 2009).
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Tags: nephro-news nephrologie nephropathie diabetologie typ-2-diabetes
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