NEPHRO-News
In diesem Artikel werden knapp die neuesten Entwicklungen im Feld der
IgA-Nephropathy (IgAN) dargestellt, die in den Jahren 2008 und 2009
publiziert wurden.
Pathologie
Jüngst wurde eine neue IgA-Nephropathie (IgAN)-Klassifikation publiziert
(Cattran DC, Kidney Int 76:534-545, 2009; Roberts IS, Kidney Int
76:546-556, 2009). Sie basiert auf einer retrospektiven Analyse von 300
Fällen aus 11 Ländern und 4 Kontinenten und wurde durch 19 Pathologen
erarbeitet. Ziel war es, bessere histologische Prognose-Parameter zu
entwickeln. Es wurden alle Biopsie-bestätigten IgAN-Patienten mit einer
Proteinurie >0,5g/24h und einer geschätzten GFR > 30 ml/min/1,73m2
eingeschlossen, von denen mindestens ein 3-jähriger Nachbeobachtungszeitraum zur Verfügung stand. Therapien waren hoch variabel. Basierend
auf der klinisch-pathologischen Analyse wurden die folgenden Parameter
als prognostisch wertvoll identifiziert:
Zukünftig würde sich dann ein Biopsiebefund z.B. folgendermaßen lesen:
„IgA-Nephropathie mit diffuser mesangialer Proliferation + segmentaler
Sklerose, mäßige chronisch tubulo-interstitielle Schädigung M1, E0, S1,
T1“. Der geschätzte jährliche GFR-Verlust dieses Patienten würde sich
zwischen 5 und 7 ml/min bewegen, so dass basierend auf der Biopsie eine
Hochrisiko-Konstellation vorliegt. Die MEST-Klassifikation wird in
Zukunft neben der Anwendung in der täglichen Praxis vor allem als Basis
für klinische Studien dienen (z.B. werden alle Biopsien der Patienten
der STOP-IgAN-Studie, s.u., entsprechend nach-klassifiziert).
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