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Optimierung des Eisen-Managements bei nicht-dialysepflichtigen CKD-Patienten


Prävalenz der renalen Anämie
Nach Daten aus NHANES III kann es bei CKD (Chronic Kidney Disease) bereits ab Stadium 3 (GFR: 30-59 ml/min) zur Entwicklung einer Anämie kommen. Im CKD-Stadium 4 finden sich bei 42% der Betroffenen Hämoglobinwerte <11.0 g/dl (Clase CM, Nephron Clin Pract 105:178-184, 2007).  

Ursachen der Anämie bei CKD
Neben einem relativen Mangel an endogenem Erythropoietin gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die Auftreten und Schweregrad der Anämie beeinflussen. Im klinischen Alltag spielen Eisenmangel, okkulter Blutverlust,  Infektionen bzw. inflammatorische Zustände und Medikamente, welche die Erythropoese supprimieren können (ACE-Hemmer, Angiotensin II-Blocker, Cyclophosphamid, Azathioprin, Mycophenolat Mofetil, mTOR-Inhibitoren), eine besondere Rolle.

In einer Untersuchung an CKD-Patienten aus den USA fanden sich erniedrigte Eisenindizes (Ferritin <100 µg/l oder TSAT <20%) bei der überwiegenden Mehrzahl der Betroffenen: 59% der männlichen und 73% der weiblichen CKD-Patienten. Bei Frauen war der Eisenmangel durchwegs stärker ausgeprägt als bei Männern (Fishbane S, Clin J Am Soc Nephrol 4:57-61, 2009). Europäische und US-amerikanische Guidelines empfehlen eine  diagnostische Abklärung der Anämie bei Hämoglobinwerten ≤11 g/dl (EBPG,  Nephrol Dial Transplant 19 [Suppl 2]:1-47, 2004; KDOQI, Am J Kidney Dis 47[Suppl. 3] 2006; NICE, Royal College of Physicians, London, 2006).

Monitoring des Eisenstatus Ferritin
Serum-Ferritin ist ein Maß für die Beladung der Eisenspeicher. Ein Ferritin unter 30 µg/l gilt bei Personen mit normaler Nierenfunktion als Hinweis auf einen absoluten Eisenmangel. Bei CKD-Patienten wird bereits bei Werten <100 µg/l von einem absoluten Eisenmangel ausgegangen. Dialyse-Patienten, die Epoetin erhalten, sollten  Ferritinwerte von >200 µg/l aufweisen. Bei einem Serum-Ferritin über 800 µg/l muss im Einzelfall entschieden werden, ob die parenterale Eisentherapie fortgesetzt wird (EBPG,  Nephrol Dial Transplant 19 [Suppl 2]: 1-47, 2004). Als Akutphase-Protein kann Ferritin bei Infektionen bzw. Entzündungsreaktionen, Malignomen und Lebererkrankungen erhöht sein, ohne dabei mit der tatsächlichen Eisenbeladung zu korrelieren (Eschbach JW, Ann Int Med 87:710-713, 1977).

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Tags: nephro-news nephrologie niereninsuffizienz eisen 

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