NEPHRO-News
Die Inzidenz von Tumoren ist bei Dialysepatienten höher als in der
Normalbevölkerung. Dies liegt zum einen an der immunsuppressiven Wirkung
der harnpflichtigen Substanzen, zum anderen an den Folgen der
medikamentösen Behandlung der Grunderkrankungen etwa mit
Cyclophosphamid. Dennoch tragen Malignome mit nur 4% sehr wenig zur
Gesamtmortalität der Dialysepatienten bei.
Die mit der Dialysepflichtigkeit einhergehende erhebliche
Kreislaufbelastung und die aus ihr resultierende kardiovaskuläre
Mortalität sind für das Überleben also von größerer Bedeutung als die
Malignome. Einschränkend ist allerdings zu bemerken, dass es keine
verlässlichen Tumorregister bei Dialysepatienten gibt und das Alter der
zur Behandlung kommenden Patienten zumindest in Deutschland deutlich
zunimmt. Zusammen mit der über die Jahre steigenden Lebenserwartung der
Dialysepatienten ist von einer deutlichen Zunahme der Tumorinzidenz,
aber auch deren Anteil an der Mortalitätsrate auszugehen.
Nach wie vor besteht gerade bei Nichtnephrologen eine starke
Zurückhaltung hinsichtlich des Einsatzes von Cytostatika bei
dialysepflichtigen Patienten. Zum einen liegt dies am mangelnden Wissen
um die Dosierung der verwendeten Therapeutika, zum anderen an der meist
übertriebenen Angst vor Nebenwirkungen. Dies hat zur Folge, dass die
Prognose von Dialysepatienten mit Tumoren im Vergleich zur
Normalbevölkerung noch deutlich schlechter ist als dies ohnehin zu
erwarten wäre.
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