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Gefäßverkalkung als pathogenetischer Faktor


Epidemiologische Studien haben in den vergangenen Jahren überzeugende Hinweise erbracht, dass Störungen im Calcium x Phosphat-Haushalt mit erhöhter Morbidität und Mortalität bei Dialysepatienten vergesellschaftet sind (Block GA, J Am Soc Nephrol 2004; 15:2208-2218; Young EW, Kidney Int 2005; 67:1179-1187). Pathomechanistisch erscheint in diesem Kontext der Zusammenhang zwischen Hyperphosphatämie und Hypercalcämie, aber auch einer erhöhten Calciumzufuhr und der vermehrten und progredienten Entwicklung von kardiovaskulären Verkalkungen bedeutsam zu sein. Mehrere Studien konnten belegen, dass das Ausmaß von Gefäßverkalkungen unmittelbar negativ prädiktiv für das kardiovaskuläre Überleben von Dialysepatienten war (Blacher J, Hypertension 2001; 38:938-942; London GM, Nephrol Dial Transplant 2003; 18:1731-1740).

Gefäßverkalkungen müssen dabei in zwei differente Entitäten unterteilt werden: In atherosklerotische, intimale Plaqueverkalkungen und in die arteriosklerotischen Mediaverkalkungen (Floege J, Nephrol Dial Transplant 2004; 19[Suppl 5]:v59-66). Welchen Einfluss Plaqueverkalkungen auf z. B. die Rupturgefährdung von koronaren Plaques haben, ist derzeit noch unklar, allerdings korreliert das Ausmaß atherosklerotischer Verkalkungen eng mit der kardiovaskulären Mortalitäts- und Ereignisrate (Vliegenthart R, Eur Heart J 2002; 23:1596-1603). Mediaverkalkungen führen zum Verlust der arteriellen Compliance, damit zu einer beschleunigten Vor- und Rückwärtsbewegung der Pulswelle und schließlich zu einer permanenten endsystolischen Druckbelastung des linken Ventrikels (Floege J, Nephrol Dial Transplant 2004; 19[Suppl 5]:v59-66). Dieser Mechanismus spielt wahrscheinlich eine zentrale pathophysiologische Rolle für die Genese der linksventrikulären Dysfunktion bei Dialysepatienten.

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Tags: nephro-news dialyse gefäßverkalkung kalzium phosphat 

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