NEPHRO-News
Das exzessive kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Nierenerkrankungen sinkt nach einer erfolgreichen Transplantation, unabhängig vom Alter, dem Geschlecht oder der Grunderkrankung im Vergleich zu Dialysepatienten auf der Warteliste zwar deutlich, trotzdem ist es nach wie vor ca. doppelt so hoch wie jenes der Allgemeinbevölkerung. Vor allem in den ersten drei Monaten nach der Operation ist die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse relativ hoch, dann nimmt die Rate deutlich ab. Im Gegensatz dazu nimmt das Risiko von Patienten auf der Warteliste mit der Zeit kontinuierlich zu. Trotzdem sind kardiovaskuläre Ereignisse die Haupttodesursache nach einer Nierentransplantation und damit auch die häufigste Ursache für einen Verlust eines funktionierenden Transplantates.
Der Hauptrisikofaktor für ein Herz-Kreislaufereignis nach einer Transplantation ist eine präexistente kardiovaskuläre Erkrankung. Hernandez et al. (Kidney Int 2005; 67:2015-2020) konnten an über 1.000 Patienten zeigen, dass bereits der nativradiologische Nachweis einer Verkalkung im aortoiliakalen Stromgebiet unmittelbar vor der Transplantation zumindest bei Nicht-Diabetikern das Risiko der Gesamtmortalität um 80% und jenes der kardiovaskulären Mortalität um 160% erhöht. Interessanterweise ist die prognostische Aussagekraft vieler anderer, nicht invasiver Untersuchungsverfahren, die vor der Transplantation oft routinemäßig durchgeführt werden, bei weitem nicht so gut abgesichert.
Neben vorbestehenden Erkrankungen findet sich bei nierentransplantierten Patienten aber auch eine Vielzahl von "konventionellen", aber auch "neuen" (i. e. vor allem für dieses Kollektiv wichtigen) Risikofaktoren, wobei es derzeit, wohl auch aufgrund des Fehlens von guten Interventionsstudien, unklar ist, welche Bedeutung die einzelnen Faktoren wirklich haben.
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Tags: nephro-news nephrologie kardiologie kardiorenal risikofaktoren
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