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Nachruf für Herrn Professor Dr. med. Wilhelm Schoeppe

[22.2.1930 – 30.7.2009]


Herr Prof. Schoeppe ist am 30.07.2009 plötzlich und unerwartet aus dem Leben geschieden. Mit ihm verlieren wir einen renommierten Nephrologen und einen der Pioniere in der Versorgung chronisch nierenkranker Patienten in Deutschland.

Prof. Schoeppe wurde am 22.02.1930 in Regensburg geboren und legte dort 1949 die Reifeprüfung ab. Nach einem Studienaufenthalt in New York studierte er an den Universitäten in München und Freiburg. 1957 promovierte er bei Heilmeyer mit Studien zur Herzinsuffizienz. Nach seiner Medizinalassistenten-Zeit in Freiburg wechselte er an das Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen (Schoedel) und bearbeitete dort Fragestellungen zur Physiologie des Herzens. Danach kehrte er wieder als wissenschaftlicher Assistent nach Freiburg an die Klinik von Heilmeyer zurück. 1960 kam er an die II. Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik in Frankfurt am Main (Frey). Während seiner Zeit als Assistenzarzt hatte er mehrere Forschungsaufenthalte unter anderem am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen 1963 (Ochwadt, Giebisch). 1966 habilitierte sich Herr Schoeppe mit einer tierexperimentellen Untersuchung zu den Strömungsverhältnissen im Nephron. 1972 erfolgte seine Berufung zum Professor an der Universität Frankfurt und gleichzeitig zum Leiter der Abteilung für Nephrologie des Zentrums der Inneren Medizin. 1975 bis 1981 war Prof. Schoeppe Prodekan des Fachbereiches Medizin der Universität Frankfurt. 1982 wurde Prof. Schoeppe geschäftsführender Direktor des Zentrums der Inneren Medizin der Universität Frankfurt. 1986-1987 war er Präsident der Gesellschaft für Nephrologie. Er war im Jahre 1969 Gründungsmitglied des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation und seit 1976 Medizinischer Vorstand dieser gemeinnützigen Stiftung, die entscheidend am Aufbau der Dialyseversorgung und der Nierentransplantation in Deutschland beteiligt war. Er hat das Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation maßgeblich mitgestaltet und geprägt. Prof. Schoeppe war Gründungsmitglied der Deutschen Stiftung für Organtransplantation und von 1984 bis 1998 Vorstandsmitglied. In dieser Funktion hat er sich mit seiner medizinischen Kompetenz und seinen organisatorischen Fähigkeiten konsequent für den Aufbau und die Akzeptanz der Organspende in Deutschland eingesetzt. Herr Prof. Schoeppe wurde mit der Louis Pasteur Medaille der Universität Straßburg ausgezeichnet und ist Träger des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse.

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Tags: nephro-news inmemoriam 

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