NEPHRO-News
Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Gefäßchirurgen, Intensivmedizinern und
Nephrologen hat sich zur Aufgabe gemacht, Deutsche Leitlinien zum
Dialysezugang auf der Basis aktueller Literaturdaten und persönlicher
Erfahrung im Konsens herauszugeben. Im Folgenden sollen die noch in
der Diskussion befindlichen neuen Leitlinien für zentral-venöse
Dialysekatheter vorgestellt und kommentiert werden, die sich ganz
wesentlich an den bereits publizierten „European best practice
guidelines on vasular access“ orientieren (Tordoir J, Nephrol Dial
Transplant 22 [Suppl 2]:ii88-ii117, 2007).
Richtlinie 10
Zentraler Venenzugang
In
der DOPPS-Studie wurden deutliche Unterschiede zwischen den
teilnehmenden Ländern für die Verwendung von zentralvenösen Kathetern
als Dialysezugang festgestellt. Während in den USA von 1997 bis 1999 17%
der prävalenten Dialysepatienten mit einem zentralen Dialysezugang
versorgt waren, lag dieser Anteil in Deutschland im selben Zeitraum nur
bei 4% (Rayner HC, Am J Kidney Dis 44:22-26, 2004). Nach den neuesten
Daten aus DOPPS III ist der Anteil zentraler Venenkatheter als
Dialysezugang in allen Ländern gestiegen. Er lag bei prävalenten
Patienten von 2005-2007 in den USA bei 25%, während der Anteil in
Deutschland im selben Zeitraum auf 10% anstieg. Werden nur die
inzidenten Patienten der letzten drei Jahre betrachtet, so beginnen in
Deutschland immerhin 23% der Patienten die Dialyse über einen
zentralvenösen Katheter. In den USA liegt dieser Anteil sogar bei 69%
(Ethier J, Nephrol Dial Transplant 2008, August 26th Epub).
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