NEPHRO-News
Die Nierentransplantation ist die beste Therapieoption zur Behandlung
einer terminalen Niereninsuffizienz. Neben der Stagnation der
langfristigen Transplantatergebnisse (Meier-Kriesche H-U, Am J
Transplant 4:1289-1295, 2004) stellen die Nebenwirkungen der
Dauerimmunsuppression auch weiterhin ein Problem dar. Hierzu zählen die
langfristig erhöhte Tumorinzidenz, das Auftreten von opportunistischen
Infektionen, der ungünstige Einfluss auf kardiovaskuläre Risikofaktoren und insbesondere die Nephrotoxizität. Neue immunsuppressive
Strategien müssen daher darauf abzielen, die teilweise schweren
Nebenwirkungen der Immunsuppressiva zu verringern, entweder durch
Einführung neuer selektiver Substanzen, oder durch weitere Optimierung
bestehender Therapieprotokolle (Tabelle 1). Hierdurch wird es
hoffentlich in Zukunft möglich sein, eine vor allem langfristig
effektivere Immunsuppression bei deutlicher Reduktion der Nebenwirkungen
zu erzielen.
Aktuell befindet sich eine Reihe vielversprechender neuer
Immunsuppressiva in der klinischen Entwicklung. Die meisten dieser
Medikamente weisen einen komplett neuen Wirkmechanismus auf, der auf
eine synergistische Kombinationstherapie mit den derzeit verwendeten
Immunsuppressiva hoffen lässt. Am weitesten ist die klinische
Entwicklung mit dem ersten Ko-Stimulationsblocker Belatacept
fortgeschritten. Belatacept ist ein Fusionsprotein, bindet an die für
die T-Zellaktivierung notwendigen CD80/CD86-Oberflächenmoleküle und
blockiert so die erforderliche kostimulatorische Signaltransduktion
(Halloran PA, N Engl J Med 351:2715-2729, 2004). Belatacept ist eine
Weiterentwicklung von Abatacept, dem in der Rheumatologie zugelassenen
Fusionsprotein CTLA4-Ig. Durch Modifikation der CTLA4-Bindungsdomäne
konnte eine deutlich höhere Bindungsaffinität für CD80/86 erzielt
werden. Als Fusionsprotein muss Belatacept alle 2-4 Wochen als
intravenöse Kurzinfusion verabreicht werden.
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