NEPHRO-News
Auch wenn die chirurgischen Techniken schon länger entwickelt worden
waren, wurden die Erfolge der modernen Transplantationsmedizin beim
Menschen erst mit der Entwicklung potenter aber gleichzeitig
langzeitverträglicher Immunsuppressiva möglich. Nachdem erkannt worden
war, dass Glukokortikoide alleine nicht ausreichten, um
Abstoßungsreaktionen nach humaner Allotransplantation zu vermeiden
bzw. zu therapieren, wurden Antimetaboliten wie das Azathioprin und ab
dem Jahr 1978 der Calcineurin-Inhibitor Cyclosporin verabreicht. Ein
pharmakologisches Hauptziel einer solchen Behandlung war es (und ist es
bis heute), die Proliferation und Aktivierung von T-Lypmphozyten
(T-Zellen) zu verhindern, um die adaptive Immunantwort auf das Erkennen
von Fremdantigenen zu minimieren. Zumeist waren deshalb auch noch
T-Zellen depletierende Antiseren oder Antikörper Teil der
Immunsuppression, z. B. im Rahmen einer Induktionstherapie (Halloran
PF, N Engl J Med 351:2715-2729, 2004).
Diese Therapiestrategien beruhten unter anderem auf der Beobachtung,
dass im Rahmen von Abstoßungsreaktionen histologisch eine dichte
Infiltration des Fremdgewebes mit Immunzellen zu dokumentieren ist, was
auch heute noch als das klassische Charakteristikum einer zellulären
Rejektion angesehen wird. Hierbei sind als typische Effektorzellen der
zellulären Immunantwort in erster Linie aktivierte T-Zellen, später aber
auch natürliche Killer (NK)-Zellen, Monozyten/Makrophagen und
Granulozyten charakterisiert worden.
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