NEPHRO-News
Im Bereich des juxtaglomerulären Apparats (JGA) nimmt die aus dem
Nierenmark aufsteigende Pars recta des distalen Tubulus unmittelbaren
Kontakt zu ihrem Ursprungsglomerulus auf. Hier finden sich in der
Kontaktregion zwischen Tubulus und dem anliegenden extraglomerulären
Mesangium spezialisierte Tubuluszellen, die sogenannten Macula-densa-Zellen. Die enge anatomische Kopplung zwischen Pars recta des
distalen Tubulus und Glomerulus ist nicht nur eine anatomische
Auffälligkeit, sondern auch von funktioneller Relevanz. So modulieren
die tubulären Macula-densa-Zellen den Tonus der afferenten Arteriole
und damit der Filtration des betreffenden Nephrons. Im Gegensatz zu
multiplen systemischen Faktoren, die die GFR regulieren, handelt es
sich hier um ein Kontrollsystem, das auf Ebene des einzelnen Nephrons
zum Tragen kommt. So resultiert ein Anstieg der tubulären
Salzkonzentration an den Macula-densa-Zellen in einer Konstriktion der
afferenten Arteriole und damit in einer Abnahme der GFR des betreffenden
Nephrons. Diese tubuläre Modulation des Tonus der afferenten Arteriole,
die gemeinhin als tubuloglomerulärer Feedback (TGF) bezeichnet wird
(Thurau K, Klin Wochenschr 43:410-413, 1965), verhindert somit, dass es
zu einer inadäquaten Salzbeladung weiter distal gelegener Abschnitte des
Nephrons kommt, die über eine vergleichsweise geringe reabsorptive
Kapazität verfügen. Der TGF dient somit letztlich der Stabilisierung der
Salzausscheidung, in dem er stromabwärts der Macula densa gelegene
Nephronabschnitte gegen den Einfluss von Änderungen im Filtrat und gegen
Schwankungen der proximalen Resorption abschirmt.
Des Weiteren kontrollieren Macula-densa-Zellen die Reninsekretion der
granulierten Zellen der afferenten Arteriole. Wie in einer eleganten in
vitro Studie anhand des isoliert perfundierten JGA gezeigt werden
konnte, führt eine Zunahme der Salzkonzentration an der Macula densa zu
einer Suppression, eine Abnahme dagegen zu einer Stimulation der
Reninsekretion (Skott O, Science 237:1618-1620, 1987).
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