NEPHRO-News
Die Immunsuppression hat sich im Laufe der letzten Jahre deutlich
gewandelt. Während noch vor wenigen Jahren nur wenige Immunsuppressiva
zur Verfügung standen, gibt es derzeit sogar Generika und
Nachahmerprodukte. Darüber hinaus wurde gerade im letzten Jahr die
Entwicklung vielversprechender Substanzen eingestellt, da zu viele
Nebenwirkungen in Phase-III-Studien auftraten.
Die erheblichen Fortschritte der Immunsuppressiva erlauben es uns heute,
Organe zu akzeptieren, deren Qualität uns früher nicht genügt hätte.
Vergleicht man die Mortalität von Dialysepatienten auf der Warteliste
mit der von Transplantierten, so ist die Mortalität von Transplantierten
zwar deutlich niedriger, aber immer noch zu hoch. Vergleicht man die
Mortalität an der Dialyse mit der von Tumorpatienten, so liegt die
Mortalität an der Dialyse zwischen der von Patienten mit Mammakarzinom
und denen mit Bronchialkarzinom.
Daher muss unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Verbesserung des
Überlebens unserer Patienten gerichtet sein. Und obwohl selbst die
immunsuppressiven Präparate mit den meisten Nebenwirkungen im Vergleich
zu gängigen chemotherapeutischen Konzepten als weniger beeinträchtigend
erscheinen, liegt der Fokus auf der Vermeidung von Nebenwirkungen. Dabei
kann die Rate akuter Abstoßungen im ersten Jahr nach Transplantation,
die in den meisten Studien derzeit erreicht wird, kaum noch verbessert
werden. Das Problem ist allerdings, dass langfristige prospektive
Beobachtungen rar sind und viele Patienten explizit von Studien
ausgeschlossen sind.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
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