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Peritonealdialyse durch Hilfspersonen


Nicht alle Peritonealdialyse (PD)-Patienten können ihre Behandlung zu Hause ohne Hilfsperson selbst durchführen. Dies betrifft einerseits Kinder, andererseits auch ältere oder polymorbide erwachsene Patienten (auf die sich dieser Artikel beziehen soll). "Hilfspersonen" sind in diesen Fällen oft Familienmitglieder (meistens die Partner). Dabei sind die Aufgabenverteilungen und Rollenbilder innerhalb der Familien sehr unterschiedlich. Manche Partner von PD-Patienten führen den Verbandswechsel durch, richten Medikamente her oder erledigen den Weg in die Apotheke, während die Heimdialyse selbst durch den Patienten übernommen wird. Bei anderen Familien führt der/die PartnerIn – oft neben Haushaltsarbeiten und/oder Berufstätigkeit - die gesamte Dialysebetreuung für den Patienten durch.

Mehrere Studien zeigen, dass schon die Tatsache, ein Dialyse-pflichtiges Familienmitglied zu haben, zu einer seelischen Belastung und Verminderung der Lebensqualität der anderen Familienangehörigen führt, selbst wenn dieser Patient die Heimdialyse selbst durchführt. Die Lebensqualität der Partner von PD-Patienten wird durch den sozioökonomischen Status, den Familienstand, die Art der angewendeten Bewältigungsstrategien und die Schwere der Erkrankung des Patienten beeinflusst. In einer Studie von Dunn et al. (Dunn SA, ANNA J 21:237-247, 1994) war die Lebensqualität der Partner von Patienten an der kontinuierlichen ambulanten PD (CAPD) größtenteils identisch mit jener der Patienten selbst. Bezüglich "familiärer Situation" gaben Partner allerdings schlechtere Bewertungen an als CAPD-Patienten. Die Partner bewerteten ihre Lebensqualität in 21% als "hoch", in 55% als "mittelmäßig", und in 24% als "ausreichend" oder "schlecht". Eine mögliche Erklärung für die negativere Beurteilung der familiären Situation durch die Partner von PD-Patienten könnte sein, dass diese von vielen Einschränkungen (z. B. Diät, Flexibilität im Alltag, Urlaub) mitbetroffen sind, ohne aber selbst krank zu sein. Auch die oft unerwarteten oder akuten Änderungen im Gesundheitszustand des Patienten und die ständige Angst, dass dieser sterben könnte, belasten den Partner (oft ist diese Angst auch kombiniert mit Schuldgefühlen).

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Tags: nephro-news dialyse pd peritonealdialyse 

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