NEPHRO-News
Unter dem Oberbegriff "IgA-Nephritis" ist mehr als eine
Krankheitsentität zusammengefasst, hierauf weisen nicht nur die
Variabilität der klinischen Manifestationen und die Verläufe hin. In
Biopsieregistern stellt die IgA-Nephritis die häufigste Diagnose aller
primären Glomerulonephritiden, vor allem in Asien und Indien, dar. Bei
genaueren Untersuchungen fällt auf, dass "familiäre Formen" der
IgA-Nephritis in 10 bis 15% aller Fälle vorliegen. Dies ist beachtlich
und sollte Ansporn geben, in allen Fällen eine sorgfältige
Familienanamnese zu erheben.
In den letzten Jahren hat es deutliche Fortschritte im Verständnis der
"Genetik der IgA-Nephritis" gegeben. Die schlechte Nachricht vorweg: Ein
krankheitsverursachendes Gen wurde bislang nicht identifiziert. Große
DNA-Sammlungen von Familien mit mehrfach betroffenen Mitgliedern weisen
auf eine Reihe Krankheitsverursachender Genregionen hin. Es stellt sich
die Frage, warum kein Krankheitsverursachendes Gen trotz erheblicher
Anstrengungen bislang benannt werden kann.
Ein Dilemma der genetischen Untersuchungen liegt darin, dass die
Diagnose der "familiären IgA-Nephritis" zu selten gestellt wird. Eine
adäquate Familienanamnese ist essenziell. Verwandte müssen mittels
Urinteststreifen untersucht werden, um eine Mikrohämaturie oder
Proteinurie nachweisen zu können. Und diese Untersuchungen müssen
wiederholt werden, da sie intermittierend auftreten können.
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