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Praktische klinische Relevanz des therapeutischen Drug-Monitorings verschiedener Immunsuppressiva


Therapeutisches Drug-Monitoring

Therapeutisches Drug-Monitoring (TDM) wird zur Optimierung einer medikamentösen Therapie durchgeführt. Grundsätzliche Kriterien, die das TDM eines Medikamentes sinnvoll erscheinen lassen, sind (Soldin OP, Ther Drug Monit 24:1-8, 2002):

  1. Vorhandensein eines klinisch interpretierbaren Zusammenhangs von Medikamentenkonzentration und pharmakologischem Effekt (Pharmakokinetik/Pharmakodynamik)
  2. Enger therapeutischer Bereich
  3. Hohe interindividuelle Variabilität der Medikamentenkonzentration
  4. Der pharmakologische Effekt per se ist nicht messbar
  5. Vorhandensein einer verlässlichen Analysemethode

Die genannten Kriterien bestimmen, ob eine medikamentöse Therapie einem TDM unterzogen werden sollte. Ziel ist in jedem Fall, die optimale Balance zwischen Effektivität und Toxizität einer Medikation zu finden (Abbildung 1).

Häufig werden die Substanzen dabei miteinander kombiniert, um additive Effekte auszunutzen bzw. die Dosis des einzelnen Medikamentes bei gleich bleibender gesamtimmunsuppressiver Wirkung möglichst gering zu halten. Die Analyse von Assoziationen klinischer Ereignisse mit Blutkonzentrationen einzelner Medikamente wird dadurch jedoch erschwert.

Gemeinsam ist ihnen eine relativ schmale therapeutische Breite und bezüglich der Medikamentenkonzentration eine hohe interindividuelle Variabilität. Durch TDM wird angestrebt, die Wirksamkeit zu optimieren und spezifische Nebenwirkungen zu vermeiden. Bei einigen Substanzen wird TDM aus einer fallbezogenen Indikation (Tabelle 2) heraus durchgeführt (z. B. Sirolimus), bei anderen ist es eine Routineuntersuchung (z. B. Cyclosporin A, Tacrolimus) oder auf der Schwelle dorthin (z. B. Mycophenolatmofetil).

In der Regel sollte eine Messung der Blut- bzw. Plasmakonzentration initial nach Therapiebeginn, Änderung der Begleitmedikation oder Auftreten einer fallbezogenen Indikation (s. o.) häufig (z. B. täglich, wöchentlich), nach Erreichen eines stabilen Zustandes kann sie seltener (z. B. monatlich, vierteljährlich) durchgeführt werden. Im Einzelfall müssen pharmakokinetische Besonderheiten beachtet werden. So stellt sich bei Tacrolimus nach einer Dosisänderung ein stabiler Zustand erst ~ 3 Tage später ein. Mehr als 2 Dosisänderungen pro Woche sind daher nicht sinnvoll.

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Tags: nephro-news nephrologie transplant immunologie immunsuppression medikamenten-monitoring 

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