NEPHRO-News
Bullöse Autoimmundermatosen
Die Gruppe der
bullösen Autoimmundermatosen umfasst Erkrankungen der Haut und der
Schleimhäute, die durch Autoantikörper gegen unterschiedliche
Adhäsionsstrukturen in der Epidermis bzw. der Basalmembranzone gerichtet
sind (Hertl M, in G. Plewig, P. Kaudewitz, C.A. Sander (Hrsg.)
Fortschritte der praktischen Dermatologie, Springer Verlag. Berlin,
2005). Die Pemphigus-Erkrankungen sind durch eine intraepidermale
Spaltbildung gekennzeichnet, die sich klinisch in Form von schlaffen
Blasen und Erosionen an den Schleimhäuten und/oder der Haut
manifestieren. Der Pemphigus vulgaris, die häufigste Pemphigusvariante
im Erwachsenenalter, kann sich durch das Auftreten großflächiger
Erosionen zu einem potentiell lebensbedrohlichen Krankheitsbild
entwickeln. Die polyklonalen Autoantikörper richten sich sowohl gegen
desmosomale Adhäsionsproteine wie Desmoglein 1 / Desmoglein 3 als auch
gegen Acetylcholin-Rezeptoren (u. a. Pemphaxin) auf der Oberfläche von
Keratinozyten. Die Pemphigoid-Erkrankungen sind charakterisiert durch
zirkulierende und gewebegebundene Autoantikörper gegen hemidesmosomale
Adhäsionsproteine (BP180 / Typ-XVII-Kollagen, BP230, Laminin 5), die für
die mechanische Integrität der Basalmembranzone sowie für die Adhäsion
der basalen Keratinozyten auf der Basalmembran verantwortlich sind.
Histologisch zeigt sich an läsionalen Hautbiopsien entsprechend eine
subepidermale Spaltbildung, die klinisch durch pralle, mechanisch
stabilere Blasen an der Haut und seltener an den Schleimhäuten
imponieren. Bei den Pemphigoiden sind neben den Autoantikörpern
neutrophile Granulozyten und Komplementfaktoren pathogenetisch relevant.
Die seltener auftretende Epidermolysis bullosa acqusita (EBA) ist durch
Typ-VII-Kollagen-reaktive Autoantikörper gekennzeichnet. Klinisch
manifestieren sich pralle Blasen betont an mechanisch belasteten Haut-
und Schleimhautarealen.
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nephro-news nephrologie immunadsorption autoimmundermatosen
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.