NEPHRO-News
Die Nierentransplantation ist das beste Verfahren zur Behandlung einer
terminalen Niereninsuffizienz. In den letzten Jahren wurde in
Deutschland, bedingt durch den Mangel an Spenderorganen, die
Nierenlebendspende mehr und mehr propagiert. Dabei galt jedoch eine
fehlende Kompatibilität der Blutgruppen von Spender und Empfänger als
Kontraindikation.
Die Blutgruppenantigene gelten als die stärksten
Transplantationsantigene (Paul LC, Transplant Proc 19:4463-4467, 1987;
Hanto DW, Transplantation 56:1580-1583, 1993). Wird eine Transplantation
eines blutgruppeninkompatiblen Organs ohne entsprechende Vorbehandlung
durchgeführt, so kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer
hyperakuten Abstoßungsreaktion, ausgelöst durch präformierte Antikörper
des Empfängers gegen die Blutgruppeneigenschaft des Spenders.
Interessant ist jedoch, dass das Risiko einer akuten Abstoßungsreaktion,
vermittelt durch Blutgruppenantikörper, nur in den ersten zwei Wochen
nach der Transplantation besteht. In dieser Zeit scheint es für das
Gelingen für die Transplantation essentiell, dass die Antikörperspiegel
im Blut des Empfängers (Antikörper-Titer) gegen die fremde Blutgruppe
niedrig gehalten werden. Dieser Vorgang der Toleranzentwicklung gegen
das gespendete Organ wird "Akkommodation" genannt. Die genauen
Mechanismen, die diesem Prozess zugrunde liegen, sind immer noch
weitgehend unbekannt.
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nephro-news transplant lebendnierenspende abo-inkompatible
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.