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Renale Fibrose und tubuläre Epithelzelle


Das Ausmaß der tubulointerstitiellen Fibrosierung bestimmt oft unabhängig von der renalen Grunderkrankung die Prognose der Nierenerkrankung (Bohle A, Exp Nephrol 2:205-210, 1994). Der Prozess der Fibrogenese verläuft analog der physiologischen Wundheilung, wie er insbesondere im Bereich der Haut beschrieben wurde (Nagaoka T, Am J Pathol 157:237-247, 2000). Auch bei der renalen Fibrogenese können drei Phasen differenziert werden: Induktionsphase, Phase der Inflammation und schließlich post-inflammatorische Phase (Abbildung 1). Von großer Bedeutung ist insbesondere die dritte Phase. Diese unterscheidet die Fibrogenese von der physiologischen Wundheilung (Strutz F, Nephrol Dial Transplant 2006). Während es bei letzterer zur Resolution kommt, ist die Fibrogenese durch fortgesetzte, kontinuierliche Matrixsynthese und -deposition charakterisiert, die auch unabhängig von dem primären Entzündungsstimulus progredient verlaufen kann. Diese fortgesetzte Matrixdeposition führt dann zur Zerstörung der Organarchitektur und nachfolgend zum Verlust der Organfunktion. Während der Induktionsphase der Fibrogenese kommt es zu primären (bei interstitieller Nephritis) oder sekundären (bei Glomerulonephritiden) Infiltraten mit mononukleären Zellen. Die tubuläre Epithelzelle spielt bei der Bildung von sekundären interstitiellen Infiltraten eine zentrale Rolle, da die meisten glomerulären Erkrankungen mit einer ausgeprägten Proteinurie einhergehen. Dabei können die gefilterten Proteine direkt tubulotoxisch sein oder zur Freisetzung von Chemokinen und Zytokinen in glomerulären Zellen führen, die dann sekundär auf tubuläre Epithelzellen Effekte haben. Tatsächlich haben viele Studien zeigen können, dass Patienten mit einer vermehrten Proteinurie auch oft eine schnellere Progression der renalen Insuffizienz aufweisen (Remuzzi G, N Engl J Med 339:1448-1456, 1998). Die zentrale Rolle der tubulären Epithelzelle bei der sekundären interstitiellen Inflammation ist in Abbildung 2 illustriert.

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Tags: nephro-news nephrologie fibrose epithelzellen nierenerkrankung 

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