NEPHRO-News
Hintergrund
Nach gängiger Sichtweise sind
T-Zellen sowohl notwendig als auch ausreichend, um eine akute
Nierenabstoßung zu vermitteln. Diese Tatsache schlägt sich in der
fokussierten T-Zell-gerichteten Immunsuppression nieder, welche von der
Hemmung der Zytokinproduktion (Kalzineurinhemmer, Kostimulationsblocker)
wie auch -sensitivität (mTOR Inhibitoren,
anti-IL-2-Rezeptorantagonisten) bis hin zur kompletten T-Zelldepletion
(Antilymphozytenglobuline) reicht. Eine Reihe von rezenten Studien
stellen jedoch diese "lymphozytenzentrierte" Sichtweise in Frage und
heben die Bedeutung unspezifischer Abwehrzellen hervor. Im Folgenden
soll deshalb die Bedeutung myeloider Zellen wie Monozyten/Makrophagen
und dendritischer Zellen als essentielle Komponenten des unspezifischen
Immunsystems ("innate immunity") für die Nierentransplantation erläutert
werden. Monozyten sind nach neuen Daten offenbar in der Lage,
Alloantigene unabhängig von T-Zellen zu erkennen und können weiters
sogar selbst Effektorzellen darstellen. Damit wird deutlich, dass diese
immunkompetenten Zellen des angeborenen Immunsystems wesentlich für den
Erfolg einer Nierentransplantation sind. Die Implikationen für Diagnose
und Therapie stellen für die weitere Zukunft der Organtransplantation
wohl eine der wichtigsten Herausforderungen dar.
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