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Das kardio-renale Syndrom

Neueste Therapieansätze und Studienergebnisse


Die Definition des kardiorenalen Syndroms kann in Abhängigkeit des Stadiums der Erkrankung (früh oder spät, akut oder chronisch) unterschiedlich dargestellt werden. Bei Dialysepatienten wird eine abnormale Myokardstruktur und Myokardfunktion mit Fibrosebildung, mikrovaskulärer Erkrankung und verminderter Ischämietoleranz als kardiorenales Syndrom bezeichnet. Die Folge ist eine erhöhte Rate an plötzlichem Tod. Beobachtungen bei Patienten mit ischämischer Kardiomyopathie und schwerer Herzinsuffizienz lassen gleiche Mechanismen im Nierengewebe mit Fibrose-getriebener Progression der Nierenerkrankung vermuten.

Mehrere pharmakologische und nicht-pharmakologische Therapieansätze sind denkbar. Unter den pharmakologischen wurde für die Vitamin D-Therapie in den letzten Jahren eine solide experimentelle Rationale geschaffen, auf der klinische Studien aufbauen können. Die Verbindung wird gesehen im experimentellen Nachweis des Vitamin D-Rezeptors in glatten Muskelzellen und vaskulären Endothelzellen und wahrscheinlich auch direkt im Herzmuskelgewebe/Kardiomyozyten (Holick MF, N Engl J Med 357:266-281, 2007; Levin A, Kidney Int 68:1973-1981, 2005).

Die Verbindung zwischen dem Tierexperiment und dem Einsatz am Menschen sind klinische Studien. Letztere werden durch Richtliniengremien anhand der generierten Evidenz in niedrige bis hohe Evidenz oder Evidenzebene A bis D unterteilt. Eine hohe Evidenz wird durch eine randomisierte und Plazebo-kontrollierte Studie mit großer Fallzahl geschaffen, die einen soliden Endpunkt aufweist und einen Beweis für den Therapieeffekt erbringen kann. Endpunkte können auch hierarchisch betrachtet und eingeteilt werden in „harte Endpunkte“ (z.B. kardiovaskulär, meist kombiniert), „intermediär solide“ (Stabilisierung oder Regression einer Organschädigung) oder „dritter Ordnung“ (Änderung eines Biomarkers).

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Tags: nephro-news nephrologie kardiologie kardiorenal 

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