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Diagnostik des primären Hyperaldosteronismus


Prävalenz des primären Hyperaldosteronismus

Die Bedeutung des Aldosterons für die Entwicklung einer arteriellen Hypertonie wurde erst kürzlich neu beleuchtet. Vasan und Mitarbeiter fanden in einer normotensiven Subpopulation der Framingham-Studie, dass bereits hoch-normale, aber noch physiologische Aldosteron-Plasmaspiegel im Verlauf von vier Jahren das Risiko für die Entwicklung einer arteriellen Hypertonie um das 1,6-fache erhöhen (N Engl J Med 2004; 351:33-41).

In den letzten Jahren wurde von einem "Epidemie-artigen" Anstieg der Prävalenz des primären Hyperaldosteronismus (PHA) berichtet (Nephrol Dial Transplant 2004; 19:774-777; J Hypertens 2004; 22:863-869). Die angegebenen Prävalenzen zwischen 5,5% und 39% heben sich deutlich von der bisherigen Lehrbuchmeinung ab, die in der Regel von einer Prävalenz von ca. 1% der Patienten mit arterieller Hypertonie ausgeht. Diese deutliche Diskrepanz zu den bisherigen Daten hat folgende Ursachen:

Neben dem von Conn 1955 erstmals beschriebenem Nebennierenadenom ist die Nebennierenhyperplasie wesentlich häufiger Ursache eines primären Hyperaldosteronismus. Für die Auswahl der zu diagnostizierenden Patienten ist zu beachten, dass die Hyperplasie seltener mit einer Hypokaliämie einhergeht und das Renin meist nicht komplett supprimiert ist. Beide Formen der sekundären Hypertonie sind in der Differenzialdiagnose von der so genannten "Low-Renin-Hypertension" zu unterscheiden (Tab. 1).

In den meisten aktuellen Studien wird als erste Screeningdiagnostik des PHA die Messung des Renins und Aldosterons im Plasma nach 60 Minuten Ruhe mit der Berechnung der Aldosteron/Renin-Ratio (ARR) verwendet. Wird dann eine erhöht gefundene ARR mit der Diagnose eines PHA gleichgesetzt, erscheint dies problematisch und erklärt möglicherweise die zuletzt gefundene hohe Prävalenz des PHA.

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Tags: nephro-news 

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