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Kosten der Intensivmedizin

Ergebnisse einer nationalen Studie


Die Intensivmedizin hat oft einen großen Anteil an den Gesamtkosten eines Krankenhauses. Häufig sind diese Kosten allerdings nicht genau bekannt - und wenn, dann allenfalls für die Häuser der Maximalversorgung. In Zeiten knapper Ressourcen ist dieses besonders kritisch. Daher hat die DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) gemeinsam mit dem Kompetenznetz Sepsis (SepNet) eine nationale Kostenstudie [Moerer O: Crit Care 2007; 11: R69] in Auftrag gegeben, um die direkten Kosten der Intensivbehandlung in den unterschiedlichen Krankenhauskategorien [Grundversorgung(GV)/Regelversorgung(RV)/Spezialversorgung(SV)/Maximalversorgung (MV)] zu erfassen.

Aus einer repräsentativen Auswahl von 310 deutschen Krankenhäusern aller Kategorien für die SepNet-Prävalenzstudie zur Sepsis wurde eine wiederum repräsentative Subpopulation selektiert. Diese umfasste 51 Intensivstationen (ITS) (2,5% aller ITS in Deutschland). An einem randomisiert gewählten Studientag wurde die jeweilige Station von einem unabhängigen Expertenteam besucht, das vor Ort die direkten Kosten für alle erwachsenen Patienten analysierte, die an diesem Tag in der ITS lagen und ? 24 Stunden dort behandelt wurden.

Erfasst wurden: Strukturdaten (wie Bettenzahl, Personalausstattung und Personalanwesenheit auf der ITS, Basispflegesatz als Hotelkostenerstattung und andere). Der gesamte patientenindividuelle Aufwand der Intensivbehandlung, also alle verabreichten Medikamente, Infusionen und Transfusionen, Ernährungsmittel, Behandlungsmaßnahmen (wie Hämofiltration, aber auch Katheter, Punktionen, Wundverbände etc.), Diagnostik (wie Röntgen- und CT-Untersuchungen), Laboranalysen, Mikrobiologie u. dgl. Diese Daten wurden mit Hilfe von Kostenkatalogen in patientenindividuelle Behandlungskosten umgewandelt. Dabei wurden die Kosten eingesetzt, die dem individuellen Krankenhaus von Ort entstanden sind (Einkaufspreise).

Wo solche krankenhausindividuellen Erstehungskosten nicht verfügbar waren, wurden die Einkaufspreise der Göttinger Universitätsklinik zugrunde gelegt. Auch die Kosten etwa für Einmalmaterial bei komplexen Prozeduren wurden nach den Göttinger Erfahrungen ergänzt. Leistungen während des ITS-Aufenthalts, die nicht zur eigentlichen Intensivbehandlung gehörten (z. B. Operationen), wurden nicht berücksichtigt. Nach dem Studienbesuch erfolgte eine zweite Kontaktaufnahme mit dem jeweiligen Krankenhaus, bei der die Verweildauer und Informationen zu Überleben/ Versterben (ITS und Krankenhaus) für die Studien-Patienten erfasst wurden.

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Tags: intensiv-news kosten 

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