INTENSIV-News
Trotz - und gerade wegen - aller Fortschritte der modernen Medizin
stellt die Sepsis weltweit eine immer größere Herausforderung an die
Medizin und das Gesundheitssystem dar. Im Gegensatz zu kardiologischen
und onkologischen Erkrankungen ist die (fach)-öffentliche Wahrnehmung
für die Sepsis jedoch erstaunlich gering. Der Morbiditäts- und
Letalitätsbeitrag der Sepsis ist von einer häufig übersehenen
fachübergreifenden Bedeutung, weil die hohe Letalität der Sepsis die
Behandlungsergebnisse fortgeschrittener Therapieverfahren zahlreicher
Fachgebiete (z.B. Viszeral- und Transplantationschirurgie,
Hämatologie/Onkologie und Neonatologie) gefährdet. Die Senkung der
Morbidität und Mortalität ist hierbei jedoch an einen gleichzeitigen
Fortschritt in der evidenzbasierten Prävention, Diagnose und Therapie
der Sepsis gebunden.
Eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen
Klinikern auf der einen, und Mikrobiologen, Hygienikern und Immunologen
auf der anderen Seite, fehlt bis heute. Patienten mit schwerer Sepsis
finden sich mit unterschiedlicher Häufigkeit in allen klinischen
Fachdisziplinen. Die Interdisziplinarität hat negative Auswirkungen auf
die universitäre Lehre, denn keine einzelne Fachdisziplin fühlt sich für
die diesbezügliche Ausbildung der Medizinstudenten verantwortlich,
dieses gilt auch für die Fort- und Weiterbildung der klinisch tätigen
Ärzte. Unkenntnis und Unsicherheit bedingen nicht selten Verzögern und
Verkennen der Sepsisdiagnose, sowie den Einsatz von nicht gesicherten
bzw. fragwürdigen diagnostischen und therapeutischen Verfahren. Eine
Bündelung intensivmedizinischer Expertise und wissenschaftlicher
Kompetenz in der anwendungsnahen, klinischen und
grundlagenwissenschaftlichen Forschung existierte bis vor 6 Jahren in
Deutschland nicht.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
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