VAC-Abdominaldressing

Im Jahr 2005 jährt sich die Anwendung der Vakuumtherapie mit dem VAC-System in den deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz nun schon zum zehnten Male.

Als Prof. Günter Meissl 1994 als erster die Vakuumtherapie eingesetzt hatte, ahnte niemand, welche Welle von innovativen und patientenfreundlichen Therapiesystemen bzw. Verbandstechniken damit gestartet wurde. Die Vakuumtherapie wurde 1992 von den plastischen Chirurgen Louis C. Argenta und Michael J. Morykwas in den USA entwickelt. Sie beschäftigen sich mit der Okklusionstherapie in Kombination mit einem aktiven Abtransportsystem von Wundsekret (Vakuum), sodass sich 1992 eine Zusammenarbeit mit der Firma KCI ergab. Bereits 1993 berichteten sie über ihre Erfahrungen und Erfolge auf einem Kongress in Amsterdam, wodurch das neue Therapiesystem internationales Aufsehen erregte.

Allgemeines

"Das Ausüben eines Unterdruckes auf Wunden beschleunigt die Bildung von Granulationsgewebe. Der Wundverschluss wird wesentlich leichter erreicht. Durch die Vakuum-Therapie wird die Behandlungszeit und somit der Krankenhausaufenthalt verkürzt."

Die Vakuum-Therapie - V.A.C.® - Vacuum Assited Closure - ist ein nichtinvasives Therapieverfahren zum aktiven Wundverschluss, das darin besteht, Unterdruck direkt an der Wunde zu applizieren. Sie unterstützt das Schließen der Wunde, indem ein gleichmäßiger Grenzzonenkontakt zwischen Wunde und Absaugschwamm hergestellt wird und dadurch die Wundränder zusammengeführt werden. Zusätzlich wird überschüssiges Wundsekret über ein Ableitungssystem aus dem Wundbereich abgesaugt und durch den ständigen Sog das Ödem im Wundbereich minimiert und dadurch der Blutfluss in den Kapillaren des umgebenden Gewebes erhöht.

Die "Morykwas-Hypothese" besagt, dass ein mechanischer Zug an der Wunde Granulationsgewebe neu zu bilden verhilft bzw., dass eine chronische Wunde zu einer akuten Wunde mit entsprechend verbesserter Wundheilung transformiert wird. In tierexperimentellen Versuchen wurde belegt, dass mit verschiedenen Sogstärken unterschiedliche Granulationsgewebeneubildungen erreicht werden können.