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Akute Koronarinterventionen in der Großstadt

Das Essener Modell


Die perkutane koronare Intervention stellt die bevorzugte Methode in der Therapie des akuten ST-Streckenhebungsinfarktes (STEMI) dar, wenn diese innerhalb von 90 Minuten nach erstem Arztkontakt durchgeführt werden kann. Um dieses leitliniengerechte Vorgehen in einer Großstadt mit dem Anspruch der gleichen standardisierten Therapie flächendeckend anwenden zu können, müssen einige Grundlagen und Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu muss ein etabliertes Versorgungssystem existieren oder aufgebaut werden mit einem Katheterlabor und einem erfahrenen Team in erreichbarer Nähe kontinuierlich über 24 Stunden pro Tag an 365 Tagen.

Die Entscheidung zur Intervention muss bei Erstkontakt gestellt werden, von da an darf keine weitere Zeit verloren gehen. Dies erfordert eine Änderung des Regionalplanes der Notfallversorgung speziell für Herzinfarktpatienten in Absprache mit der Stadt und dem zuständigen Rettungsdienst. Sofort nach Diagnosestellung muss das Interventionszentrum informiert werden und die notwendigen Parameter übermittelt werden, insbesondere ein 12-Kanal-EKG. Ein entsprechendes Gerät mit Fax-Übermittlungsmöglichkeit ist in Essen auf allen 6 Notarztwägen und weiteren Rettungsfahrzeugen etabliert. Die Sicherheit des Transportes für Infarktpatienten haben mehrere Studien, u. a. die große dänische DANAMI-Studie, eindeutig belegt.

Nicht zuletzt muss in der Stadt ein Netzwerk etabliert werden aus Krankenhäusern der Allgemeinversorgung und kardiologischen Schwerpunktkrankenhäusern auf dem Boden einer Kooperation, die sowohl den Patientenwünschen als auch wirtschaftlichen Interessen aller Parteien gerecht wird.

Für die Stadt Essen war einer der günstigen Grundvoraussetzungen zur Schaffung der erforderlichen Strukturen die Gründung der Interessengemeinschaft "Herz-Kreislauf-Medizin in Essen" am 01.09.1997. Es handelt sich hierbei um den Zusammenschluss aller kardiologisch Tätigen aus kardiologischen und internistischen Kliniken sowie Praxen mit dem Ziel der Koordination von Fortbildungsaktivitäten, einem koordinierten Vorgehen bei der Förderung der Forschung und der Betreuung von Patienten sowie der Durchführung gemeinsamer Aktivitäten.

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Tags: intensiv-news kardiologie notfallmedizin myokardinfarkt 

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