NUTRITION-News
Nach einer in den USA durchgeführten Umfrage nimmt etwas mehr als die
Hälfte der erwachsenen Bevölkerung täglich Vitamin D und auch Calcium in
Form von Supplementen zu sich. Nach Fischöl und Multivitaminpräparaten
liegen Vitamin D und Calcium an dritter und vierter Stelle der
beliebtesten Nahrungsergänzungsmittel. Allerdings ist nicht nur in den
USA die Ansicht weit verbreitet, dass Vitamin D ein Wundermittel sei,
das – wenn man es nur in genügend hoher Dosis nimmt – vor Kopfschmerzen,
Grippe, Unterleibsbeschwerden, Magen-Darmerkrankungen, Vergesslichkeit,
Morbus Alzheimer, Diabetes jeglicher Art, Herzinfarkt, Multipler
Sklerose u. a. schützt.
Dieser Eindruck wurde nicht nur durch unseriöse Presseberichte, sondern
auch durch die zunehmende Zahl von unkritischen Veröffentlichungen in
sonst angesehenen wissenschaftlichen Journalen vermittelt, die einen
Zusammenhang zwischen einer Vitamin D- und Calciummangelernährung mit
allen möglichen chronischen Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen
herstellten. Es ist hoch an der Zeit, sich mit diesem Phänomen kritisch
auseinanderzusetzen.
Hypovitaminose D: Ursachen und Folgen
Um zu nachvollziehbaren Aussagen über die Bedeutung von Vitamin D in der
Prävention chronischer Erkrankungen zu kommen, ist es zuerst einmal
notwendig, zu definieren, was man unter einem niedrigen Vitamin D-Status
versteht. Dazu sollte man wissen, dass der Bedarf an Vitamin D nur zu
maximal 80% aus der UV-abhängigen Synthese von Vitamin D3 in der
Epidermis gedeckt werden kann und daher zur ausreichenden Versorgung des
Organismus Vitamin D3 zusätzlich mit der Nahrung zugeführt werden muss.
Ist das nicht der Fall, kommt es zur Hypovitaminose D, die in zwei
Formen mit jeweils sehr verschiedenen Folgeerscheinungen auftreten kann,
nämlich als Vitamin D-Defizienz, welche in kurzer Zeit zu Rachitis bzw.
Osteomalazie führt, oder aber als klinisch asymptomatische Vitamin
D-Insuffizienz, die als Risikofaktor für verschiedene chronische
Erkrankungen anzusehen ist.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.