NUTRITION-News
Early enteral nutrition in severe acute pancreatitis: A
prospective randomized controlled trial comparing nasojejunal and
nasogastric routes.
Kumar A, Singh N, Prakash S et
al.
J Clin Gastroenterol 2006;
40:431-4
Department of Gastroenterology and Human Nutrition, All India Institute of Medical Sciences, New Delhi.
Die Ernährungstherapie bei Patienten mit moderater bis schwerer akuter
Pankreatitis war lange Zeit bestimmt von dem Dogma, dass eine orale bzw.
enterale Ernährung den Verlauf der Erkrankung verschlechtere. Dieser
Empfehlung lag zu Grunde, dass man annahm, dass eine enterale Ernährung
einen exkretorischen Sekretionsreiz für die Azinuszellen des Pankreas
darstelle. Damit würden vermehrt Pankreasenzyme freigesetzt und damit
die Pankreatitis verstärkt. Zusätzlich bestand die Angst, durch eine
frühzeitige enterale Ernährung vermehrt Schmerzen bei den Patienten zu
induzieren. Daher entstand die Empfehlung, Patienten mit akuter
Pankreatitis ausschließlich parenteral zu ernähren.
Allerdings gab es zu
dieser Fragestellung bis Anfang der Neunziger Jahre keine entsprechende
randomisierte Studie, die dieses Dogma belegen würde. Im Gegenteil,
bereits 1987 veröffentlichte Sax et al. eine Studie, die keinen Vorteil
für eine frühe totale parenterale Ernährung bei Patienten mit akuter
Pankreatitis zeigte (Am J Surg 1987; 153:117). In dieser
nicht-randomisierten retrospektiven Untersuchung fand sich ein
verzögerter oraler Kostaufbau und ein längerer Krankenhausaufenthalt bei
Patienten mit früher parenteraler Ernährung im Vergleich zu einer
Kontrollgruppe, die initial nur Flüssigkeits- und Elektrolytersatz
erhielt.
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Tags: nutrition-news ernährung pankreatitis enteral sonde nasogastral
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