NUTRITION-News
The influence of early supplementation of parenteral nutrition
on quality of life and body composition in patients with advanced
cancer.
Shang E, Weiss C, Post S et
al.
J Parenter Enteral Nutr 2006;
30:222-30
Department of Surgery, University Hospital Mannheim, Germany.
Mangelernährung und Anorexie sind bei vielen Tumorarten die
vorherrschenden und die Patienten subjektiv am meisten
beeinträchtigenden klinischen Symptome. Diese Malnutrition betrifft vor
allem die funktionelle Körpermasse, ihre Ursachen sind vielfältig. Eine
Mangelernährung hat vielfältigste Auswirkungen, die den
Krankheitsverlauf und die Prognose grundsätzlich beeinflussen. Sie
beeinträchtigt die körperliche Aktivität, das Wohlbefinden, die
Lebensqualität, führt zu Depression und anderen psychischen
Nebenwirkungen, verstärkt die Anorexie, erhöht den tumorbedingten
prooxidativen und inflammatorischen Status, vermindert die Toleranz
gegenüber einer Tumortherapie, steigert die Komplikationsrate,
insbesondere von Infektionen und vermindert schließlich die
Lebenserwartung.
Traditionellerweise war die Onkologie mit ihren großen Erfolgen der
letzten Jahrzehnte auf die zytoreduktive Therapie fokussiert, während
ernährungstherapeutische Interventionen wenig Aufmerksamkeit gefunden
haben. Verschiedene Meinungsträger haben offen die Sinnhaftigkeit einer
Ernährungstherapie in Frage gestellt. Als Begründung für diese negative
Sicht wird angeführt, dass die tumorbedingte Kachexie durch eine exogene
Nahrungszufuhr nicht beeinflusst werden könne, dass durch eine
Ernährung eher der Tumor als der Wirt gefördert würde bzw. dass ein
günstiger Effekt einer Ernährung nicht durch prospektive, kontrollierte
Studien belegt sei und somit derartige Interventionen nicht
"EBM-gestützt" wären.
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